Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom heiligen Johannes zu Jerusalem von Rhodos und von Malta

Predigten aus der Malteserkirche

  • 04/05/2016

    Karfreitag 2016 – Königtum II –

    „I. N. R. I. – Jesus Nazarenus Rex Iudaeorum.“ Das steht auf einer Tafel oben am Kreuz. „Jesus von Nazareth, der König der Juden.“ Die jüdischen Autoritäten sind nicht einverstanden. Die Römer sollen schreiben „der gesagt hat, er sei der König der Juden“ (Joh; Mt). Der Statthalter lehnt das ab. „Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben. Punkt.“ Pilatus hat die Wahrheit geschrieben, ohne an die Wahrheit zu glauben. Diese missverständliche, umstrittene, kleine hölzerne Tafel oben an der Spitze des Kreuzes sagt – wider Willen – die Wahrheit: Jesus ist König. Ist die Wahrheit wirklich das, nur das, was wir sehen? Der Karfreitag stellt auch diese Frage.

    Mehr
  • 04/05/2016

    Osternacht 2016 – Prophetentum –

    Sie haben einen Auftrag. Sie alle hier. Jeder. Und Sie alle haben ja gesagt zu diesem Auftrag. Öffentlich, freiwillig, gut informiert, immer wieder (Taufe: Eltern und Paten; Firmung; Hochzeit; Tauferneuerung der Osternacht). Sie haben einen Auftrag und Sie haben das Zeug dazu, ihn gut zu erfüllen. Zuerst, weil Sie in den Sakramenten den Heiligen Geist empfangen. Kraft. Deswegen ist es so wichtig, die Sakramente immer wieder zu empfangen und sie mit Glauben und großem Ernst zu empfangen. Weil Sie sonst verkümmern in Ihrer Seele. Weil Sie sonst Weinstöcke werden, die nicht mehr tragen.

    Mehr
  • 04/05/2016

    Ostermontag 2016

    „Sie sprachen miteinander über das, was sich ereignet hatte.“ Ostern bedeutet zuerst einmal das: Menschen reden mit einander. Hier zwei Männer auf ihrem Weg hinaus ins Dorf. Oder die Frauen, die das Grab leer finden. Das Evangelium in der Osternacht erzählte von ihnen. Auch sie reden. Zuerst mit jenen seltsamen Männern „in leuchtenden Gewändern“. Engeln. Dann reden sie miteinander. Dann mit den Aposteln. Die halten alles für Geschwätz. Sie glauben den Frauen nicht. Also reden auch die Apostel untereinander. Petrus geht ans Grab, findet es leer und wundert sich. Sich wundern, das ist doch ein Selbstgespräch, nicht wahr? Am Ostertag gehen zwei Jünger zum Grab, – weil sie gehört hatten, was Maria von Magdala redete. Auch Maria redet also. Zuerst mit dem Mann, den sie für den Gärtner hält. Bis er zu ihr sagt: „Maria!“ Da erkennt sie ihn. Es ist Jesus! Jesus lebt! Sie erkennt ihn im Gespräch. Dann geht sie los, zu den Aposteln. Sie verkündet ihnen: Jesus lebt!

    Mehr
  • 25/04/2016

    Dienstag der 5. Fastenwoche, 15. März 2016

    Es beschleicht mich ein Verdacht. Läuft die ganze Seelsorge dieser Jahre falsch? Habe ich selbst mitgeholfen, falsche Pisten zu legen? Denn sehen Sie, ich frage mich immer: „Was kann die Beziehung zu Jesus den Menschen bringen?“, und meine, wenn ich das erst einmal herausgefunden und gut vermittelt habe, dann wird der Glaube sich seinen Weg brechen. Ich gründe also alles auf die Frage: „Was bringt uns das?“
    Doch da ist noch eine andere Frage: „Wer bist du?“

    Mehr
  • 25/04/2016

    Palmsonntag 2016 – Das Königtum –

    Herren und Diener, Befehle und Gehorchen, Unterschiede, Macht, Autorität: ganz unbeliebte Themen. Jedenfalls in der Kirche. Am Arbeitsplatz lässt man sich so ziemlich jeden Druck gefallen. Die Leitung entscheidet: Einer allein macht jetzt die Arbeit, die früher zwei gemacht haben. Aber mehr verdienen wird er nicht. Und sie gehorchen. Aber wehe, wenn ein Bischof Gehorsam fordert… oder Gott selbst. Irgendetwas stimmt da nicht.

    Mehr
  • 25/04/2016

    Dienstag der Karwoche, 22. März 2016

    Hier geht eine Beziehung zu Ende; eine Gemeinschaft zerbricht. Übrig bleiben: Einzelne. Übrig bleibt ein Verlassener. Judas hat ihn verraten. Der böse Judas. Petrus hat ihn verraten. Der gute Petrus. Verrat ist Verrat. Das Ergebnis ist immer gleich: Der, der verraten wurde, ist allein.

    Mehr
  • 25/04/2016

    Gründonnerstag 2016 – Priestertum –

    Warum haben Menschen Sehnsucht? Warum sehen Menschen Schönheit? Wozu gibt es die Traurigkeit? Warum ist der Tod manchmal tröstlich? Weshalb rührt uns ein Kind, und warum trägt uns Musik so weit fort? Warum ist der Rausch erhebend, und warum schreiben Menschen Lieder?Weil die Seele offen ist. Weil da Gott ist: der Vater.

    Mehr
  • 05/04/2016

    4. Fastensonntag, 6. März 2016

    Geld und Sex: Toll! – Geld raushauen. Einfach so. Weil man es hat. Sex haben, so oft man Lust hat. Hammer! Wenn Sex und Geld nicht toll wären, würden sich nicht so viele Menschen ein Leben wünschen wie dieser junge Mann (ohne Schweinestall natürlich). Er bekommt eine Menge Geld, einfach so, ohne Arbeit, ohne Leistung und zieht „in ein fernes Land“. Dort lässt er es krachen. Aber richtig.

    Mehr
  • 05/04/2016

    Hochfest des Hl. Joseph, 19. März 2016

    „Joseph!“ – So geht das: Gott spricht einen Menschen an. Hier im Traum, durch einen Engel. Später wird Jesus einem Mann zurufen: „Folge mir!“ Der hl. Augustinus hört eine Kinderstimme aus dem Nachbargarten; der hl. Antonius sitzt in der Messe und hört das Evangelium. Auf ganz verschiedene Weisen ruft Gott Menschen. Aber er ruft.

    Mehr
  • 05/04/2016

    Dienstag der 3. Fastenwoche, 1. März 2016

    Alles weg. Der junge Mann, von dem die Lesung spricht, Asarja, ist „mitten im Feuer“. Die Flammen, die nach seinem Körper greifen, sind ein Bild des inneren Feuers, das alles weg brennt. Jede Tradition, jede Sicherheit, alles, was Halt gibt, fällt in Asche. Asarja verliert seine Religion – und findet seinen Glauben.

    Mehr
  • 05/04/2016

    Freitag der 3. Fastenwoche, 4. März 2016

    „Wir wollen nicht mehr auf Pferden reiten.“ – Der, den wir eben den Berg herauf begleitet haben [Kreuzweg zur Kunigundenkirche in Mailberg], wollte nicht einmal mehr aufrecht gehen. Er wollte sich schleppen, sich beugen; er hat eingewilligt, zu tragen und zu fallen. Immer wieder fallen und stürzen. Und dann weiter. Und dann: fixiert, mit Nägeln. Gar nichts mehr, keine Bewegung. Ende der Möglichkeiten, Ende der Freiheit. So wollte er das. Wozu? Um nahe zu sein. Um dort zu sein, wo keiner sein will und jeder ganz alleine ist.

    Mehr
  • 14/03/2016

    Dritter Fastensonntag, 28. Februar 2016 1 Kor 10

    „Ich möchte euch daran erinnern… dass unsere Väter alle unter der Wolke waren und alle durch das Meer zogen.“ Was?? „Wolke“, „Meer“, „Speise und Trank“, „Fels“, „Wüste“… die Leute, an die Paulus schrieb, wussten sofort, was er meinte. Für uns ist das schwieriger.

    Mehr
  • 14/03/2016

    Fest Kathedra Petri, 22. Februar 2016

    „Kirche? Was soll das denn sein?“ Vielleicht hat der Fischer so gedacht, damals, als Jesus mit ihm sprach. Es war um Jesus selbst gegangen. „Für wen halten die Leute den Menschensohn?“ Und plötzlich spricht Jesus von der Kirche. Das erste und einzige Mal, dass dieses Wort in den Evangelien vorkommt: „Kirche.“ – Bei uns ist es umgekehrt: Wir reden oft über die Kirche und selten über Christus. Checken Sie Ihre eigenen Konversationen und Sie wissen, was ich meine…

    Mehr
  • 07/03/2016

    Zweiter Fastensonntag, 21. Februar 2016 Phil 3,17-4,1

    „Ihr Gott ist der Bauch.“ So hieß es in der Zweiten Lesung. – Wer ist Ihr Gott? Sind Sie sicher, dass es der Gott Jesu Christi ist? Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs? Der Gott, der Ihnen Gebote gibt und Sie liebt? Der uns Gebote gibt, weil er uns liebt? Der Gott, der in Ihrem Herzen wohnen und zu Ihnen sprechen kann? An welchen Gott glauben Sie? Wer sitzt auf dem Thron Deines Herzens? – Die Frage der Fastenzeit!

    Mehr
  • 07/03/2016

    Montag der 5. Woche im Jahreskreis, 8. Februar 2016

    „… er möge sie wenigstens den Saum seines Gewandes berühren lassen.“ Hände, die sich nach dem Gewand Jesu ausstrecken: so viel Erwartung! So viel Hoffnung! Das ist der Mensch.
    Was erwarten die Leute, was erwarten Sie von der Religion?

    Mehr
  • 25/01/2016

    3. Sonntag im Jahreskreis (C), 24. Jänner 2016

    Wir sind Flüchtlinge. Exilanten. Fremde. Wir leben alle nicht mehr im Land unserer Kindheit. Auch die, die jetzt noch Kinder sind, werden schon bald ihre Heimat nicht mehr finden. Der Weltgeist vertreibt uns. Weg vom Vertrauten, hin zu immer Neuem, Fremdem.

    Mehr
  • 25/01/2016

    Fest der Bekehrung des Apostels Paulus, 25. Jänner 2016, Malteserkirche

    „Er stürzte zu Boden.“ – „Die Bekehrung Pauli“: Von dem Ross, das die Maler uns gerne zeigen, ist in der Bibel keine Rede. Aber die Künstler haben etwas Richtiges erfunden: den Sturz von oben tief hinunter. Im entscheidenden Moment ist Paulus oben: Christenjäger von Amts wegen. Ein Mann mit Autorität und Gewalt und festen Überzeugungen. Doch er stürzt – und ist, von einer Sekunde auf die andere, blind, verwirrt, hilflos

    Mehr
  • 19/01/2016

    Taufe des Herrn 2016

    Zu wem stellt er sich da? – Jesus stellt sich nicht zu den Besseren; er geht zu den Schlechteren. Er tut, was nur Sünder tun: Er lässt sich taufen. Die Taufe ist nicht für die, die okay sind… Die Taufe ist für schlechte Menschen, die auf Gott hoffen. Bedenken Sie, wer sich da am Jordan sammelt: die, die erkannt haben, dass sie ihr Leben ändern müssen. Weil es nicht gut war.

    Mehr
  • 18/01/2016

    Epiphanie 2016

    „Epiphanie“, das kommt aus dem Griechischen und bedeutet Erscheinung (mit Geistern hat es nichts zu tun). Erscheinung: Es geht also um das Sehen. Eine Erscheinung ist das, was man sehen kann. Wenn man vor Ort ist und sehen will… Und was „erscheint“? Eine Wahrheit. Der stille Glanz der Wahrheit.

    Mehr

Souveräner Malteser-Ritter-Orden

Johannesgasse 2 - 1010 Wien - Österreich | T: +43 1 512 72 44 | E: smom@malteser.at

X