Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom heiligen Johannes zu Jerusalem von Rhodos und von Malta

Spiritualität des Ordens

Obsequium pauperum – Hilfe den Bedürftigen

Die meisten von uns sind wohl zu den Maltesern gekommen weil sie Gutes tun wollen. Welches Gleichnis würde diesen unseren Wunsch besser beschreiben als das Gleichnis des barmherzigen Samariters : Der barmherzige Samariter war es, der sich des ausgeraubten, halb tot geschlagenen Mannes annahm, während andere ihn sahen und vorübergingen. Erst der Samariter blieb stehen, reinigte seine Wunden und verband sie. Der Samariter tut das, was in dieser konkreten Situation notwendig ist.

Dieser Samariter kann aber noch auf eine weitere Weise für uns als Vorbild wirken: Er besitzt die notwendige berufliche Kompetenz zu helfen . Diese Kompetenz anderen zu helfen und das Rechte auf die rechte Weise zu tun, lernen wir in unserer Ausbildung.

Berufliche Kompetenz ist eine erste, grundlegende Notwendigkeit, aber sie ist nicht genug. Es geht ja um Menschen, und Menschen brauchen immer mehr als eine bloß technisch richtige Behandlung. Sie brauchen Menschlichkeit. Sie brauchen die Zuwendung des Herzens. Ein achtspitziges Kreuz, unter dem ein Ordensmitglied oder ein Helfer aus einem Hilfswerk versucht, einem Kranken zu helfen und zu pflegen, als sei es der Herr selbst, ist ihr Symbol für Menschlichkeit.

Tuitio fidei – Wahrung des Glaubens

Im Ordensgebet beten wir: „Im Bekenntnis zur römisch-katholischen und apostolischen Kirche will ich mit Deiner Hilfe den Glauben standhaft bezeugen und ihn entschlossen gegen alle Angriffe verteidigen.“ Nach christlichen Grundsätzen zu leben, Gutes tun zu wollen, ist erst der Anfang. Gott möchte unser Herz berühren und gibt uns selbst das erste Gebot: Du sollst den Herren, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen. Sowie das zweite Gebot: Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst. Diese beiden Gebote stammen übrigens vom Anfang des Gleichnisses vom barmherzigen Samariter.

Aus Gottesliebe wird Nächstenliebe und umgekehrt

Im Ordensgebet beten wir: „Dem Nächsten will ich in Liebe begegnen vor allem den Herren Kranken.“ Wir alle kennen die Stellen im Evangelium wo es heißt: „Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“  „Wir müssen zu jener Begegnung mit Gott in Christus geführt werden, die in uns die Liebe weckt und uns das Herz für den Nächsten öffnet, so dass Nächstenliebe für uns nicht mehr ein von außen auferlegtes Gebot ist, sondern Folge unseres Glaubens, der in der Liebe wirksam wird (vgl. Gal 5, 6).“

Malteser sein heißt, bereit sein zu wachsen – in der beruflichen Kompetenz des Helfens genauso wie im Glauben. Der Malteser ist berufen für andere Vorbild zu sein im Glauben wie im Dienst am Nächsten.

Souveräner Malteser-Ritter-Orden

Johannesgasse 2 - 1010 Wien - Österreich | T: +43 1 512 72 44 | E: smom@malteser.at

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