Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom heiligen Johannes zu Jerusalem von Rhodos und von Malta

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Osternacht 2016 – Prophetentum –

04/05/2016 


Im Namen des Vaters + des Sohnes + des Heiligen Geistes

Sie haben einen Auftrag. Sie alle hier. Jeder. Und Sie alle haben ja gesagt zu diesem Auftrag. Öffentlich, freiwillig, gut informiert, immer wieder (Taufe: Eltern und Paten; Firmung; Hochzeit; Tauferneuerung der Osternacht). Sie haben einen Auftrag und Sie haben das Zeug dazu, ihn gut zu erfüllen. Zuerst, weil Sie in den Sakramenten den Heiligen Geist empfangen. Kraft. Deswegen ist es so wichtig, die Sakramente immer wieder zu empfangen und sie mit Glauben und großem Ernst zu empfangen. Weil Sie sonst verkümmern in Ihrer Seele. Weil Sie sonst Weinstöcke werden, die nicht mehr tragen.

Was ist Ihr Auftrag? Zu reden. Von Ihrem Glauben zu reden. Es ist leicht, über die Kirche zu schimpfen, aber schwer, im Büro zu sagen: „Ich glaube!“

Sie meinen, Sie können nicht reden, keine guten, großen Worte machen? Mag sein. Aber das können Sie sagen: „Ja!“ – „Nein!“. Ja zum Guten, nein zum Bösen. Und Sie können sagen: „Ich glaube!“ – „Ich glaube: Jesus lebt.“ Und Sie können ein Beispiel geben. Sie können etwas zeigen und auf etwas deuten. Sie können weinen, oder? Sie können Ihr Herz schlagen hören. Und Sie können lieben, hoffe ich. Sie können also von Gott reden mit Worten, mit Blicken, mit Gesten, mit Ihren Taten, mit Ihrem Leben. Überlegen Sie, was die anderen in dieser Welt reden. Die Terroristen. Die Waffenhändler. Die Schleuser. Die Vergewaltiger. Die Aktienhändler. Sie müssen die Gegenrede halten. Sie sind doch Christen!

Darum geht es: Reden. Ostern ohne Reden gibt es nicht. Sonst kann die Kirche nicht leben. Die Propheten haben geredet. Männer und Frauen, die zur Stimme Gottes werden. Jesus hat gesprochen. Jede Faser seiner Existenz war ein Wort. Und die Frauen und Männer der Osterevangelien reden. „Unmöglich können wir schweigen…“

 

Wir müssen also reden. „Müssen“ im doppelten Sinn: Einmal weil Ihre Kirche (!) das braucht, dass Sie reden. Zum anderen reden, weil die Wahrheit heraus muss. Weil Sie sonst platzen würden. Wenn Sie das nicht spüren, manchmal wenigstens, ist Ihr Glaube tot. Es muss heraus: Christus ist wirklich auferstanden. Er lebt. „Unmöglich können wir schweigen…“ Spüren: Ich muss reden, weil es so toll ist. Dass nicht der Tod das letzte Wort hat, sondern Gott.

Bis jetzt waren Sie vielleicht Männer und Frauen, die sich und anderen wie Institutionen erscheinen, Bestandteile von Statistiken, Beitragszahler. Von solchen Figuren müssen Sie zu lebendigen Menschen werden. Zu Helden, die andere angehen, betroffen machen. Weil sie die entscheidenden Fragen stellen: Wie geht das, ein von Liebe, Glaube und Hoffnung getragenes Leben? Glaubst du, ja oder nein? Liebst du, ja oder nein? Hast du Hoffnung? Vertraust du darauf, dass Jesus die Wahrheit gesagt hat?

Zum mündlichen Vortrag bestimmt, verzichtet dieser Text auf Quellenangaben. Jede Vervielfältigung und Veröffentlichung bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Autors.

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