Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom heiligen Johannes zu Jerusalem von Rhodos und von Malta

Aktuelles

Ostermontag 17. April 2017

19/05/2017 


Im Namen des Vaters + des Sohnes + des Heiligen Geistes

„Einige Frauen haben uns in große Aufregung versetzt.“ – Große Aufregung… das gefiele mir: Wenn Sie wegen des Glaubens in große Aufregung gerieten! Aber Sie sind alle immer so gefasst. Und wahrscheinlich liege ich sowieso falsch. Denn Aufregung macht noch keinen Glauben.
In der Taufe geht es um den Glauben. Früher wurde das sehr schön deutlich, weil die Eltern nämlich auf die erste Frage der Tauffeier „Was begehrt ihr von der Kirche Gottes?“, antworteten: „Den Glauben.“ – „Wir begehren den Glauben!“ Toll!
Die Taufe führt zum Glauben. Nicht zur ewigen Reihe Kommunion – Firmung – Hochzeit – Beerdigung und dazwischen Leerstellen. Auch nicht zum Kirchenbeitrag und zum Taufschein. Die Taufe führt zum Glauben. Glauben mit Verstand, Herz und Taten: der ganze Mensch. Wenn die Taufe nicht zum Glauben führt, war sie ein grandioser Fehlschlag (und der Pate ist schuld!).

Ostern ist der große Tauftermin der Kirche, und am Ostermontag wird das Evangelium vom Emmaus-Gang verkündet. Das trifft sich gut.
Die Taufe führt zum Glauben, – und was macht den Glauben? In diesem Evangelium sind es mehrere, die zum Glauben führen: Eine Erschütterung (Kreuz), eine Begegnung (…), dann Hören, Lernen, Verstehen, Wissen (…) und die Gemeinschaft (…), dann das Erkennen und auch das Lassen (…). Und schließlich führt der Glaube zum Aufbrechen und zum Erzählen (…). Die Eltern sagen den Glauben weiter!

Dieses Evangelium zeigt uns auch: Der Glaube gerät in Schwierigkeiten, ins Stocken. „Begreift ihr denn nicht?“ Das Wort der Ungeduld, das der Herr seiner Kirche seit 2000 Jahren sagt. „Begreift ihr denn nicht?“ Und trotzdem bleibt er bei seiner Kirche, wie er bei damals bei den Jüngern geblieben ist. Bei diesen Männern, die zweifeln und Bedingungen stellen (Thomas). Er bleibt auch bei Ihnen und bei der Pfarre. Wir und Sie müssen, wenn wir diesem Evangelium folgen, aber wenigstens eines tun: ihm zuhören. Der Herr lehrt, erklärt, zeigt, gibt nach, geht auf uns ein, bricht das Brot mit uns, bleibt bei uns, wenn es Abend wird – und so kommt Bewegung in die Kirche. Immer wieder, immer noch. Der Herr lehrt – und was tun die Christen? Nichts anderes, nie etwas anderes als Zuhören und dann Weitersagen (…). Nicht kalt und mechanisch; nicht, weil es ein Arbeitspapier anordnet, nein. Weil ihnen das Herz brennt (und dabei weh tut und sich dabei verzehrt). „Brannte uns nicht das Herz, als er unterwegs mit uns redete?“ (Ich wünsche Ihnen ein Kind, dessen Herz brennt!)

Mit brennendem Herzen gehen die beiden zurück nach Jerusalem. Sie sind jetzt Zeugen der Auferstehung. Das ist die ganze Geschichte der heiligen Kirche (…). Glauben heißt: an die Auferstehung glauben. Diesen Glauben lernen. Ihn weitersagen. Und den Auferstandenen nicht festhalten. Er bewegt sich, also müssen die Gläubigen sich auch bewegen. Sie müssen aufbrechen und weitersagen. Dabei werden sie wieder auf andere treffen, die aufgeregt sind, die aber nichts verstehen; die lernen müssen; denen das Herz brennt; die weiterziehen, als Zeugen der Auferstehung. Das ist Kirche; das tut Ihre Pfarre: Lernen – Brotbrechen – Verkündigen. Das ist die Kirche, in die Jonas heute aufgenommen wird.

Zum mündlichen Vortrag bestimmt, verzichtet dieser Text auf Quellenangaben. Jede Vervielfältigung und Veröffentlichung bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Autors.

Souveräner Malteser-Ritter-Orden

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