Hochfest der Dreifaltigkeit 2024
Hochfest der Dreifaltigkeit 2024 Im Namen des Vaters + des Sohnes + des Heiligen Geistes Frage – Antwort, Anliegen – Hilfe: So funktioniert das heute nicht. Es wird keine Antwort geben, die alles klar macht. Es wird kein Problem gelöst werden. Heute, am Hochfest der Dreifaltigkeit, geht es eher um eine erste Ahnung, um einen bestimmten Blick auf die Welt. Es wird klar, dass der wahre Glauben unser Denken sprengt. „Dies ist die Dreiheit und Einigkeit, / da drei sind einer und einer drei: Vater und Sohn und Heiliger Geist.“ Mit der Dreifaltigkeit treffen wir auf das Geheimnis, in dem sich unser Leben abspielt: ein einziger Gott – in drei Personen. Dieses Fest erinnert uns an eine ganz andere Realität. Sie sind doch Realist*innen. Sie stehen „mitten im Leben“. So sehr, dass Sie bei „Geheimnis“ an Machenschaften und Verschwörungen denken, aber nicht an Gott. Also starten wir bei dem, was Sie vor Augen haben und greifen können. Hier gibt es noch Bauern, die Korn anbauen. Korn, aus dem Brot gemacht wird (und Bier auch). Es gibt Winzer, die Reben ernten und daraus Wein machen. – So schade, dass in den meisten Messen die Gebete der Gabenbereitung von einem Lied übertüncht sind. Diese Gebete machen nämlich klar, worum es geht: Frucht der Erde, Frucht des Weinstocks und Frucht der menschlichen Arbeit, das ist der Wein. Doch das bleibt er nicht. Sie hier verstehen noch, was Brot und Wein bedeuten, selbst die, die im Büro sitzen oder in einer Praxis. Denn auch sie leben von Brot und kennen Wein; bei den Dorf-Festen der Vereine treffen sie auf Bauern und Winzer. Hier auf dem Altar liegt also Sonntag für Sonntag Ihr Leben: Arbeit, Speis und Trank. Dann streckt der Priester seine Hände aus über Brot und Wein (eine uralte Geste der Kraftübertragung) und spricht hinauf zu Gott: „Sende deinen Heiligen Geist auf diese Gaben herab. Damit sie uns werden Leib und Blut deines Sohnes.“ Das beten Sie auch, nicht nur der Priester! Vater, Sohn, Geist: Diese ganze Gemeinde hier wendet sich an die drei Personen des einen Gottes und bittet um das Wunder der Wandlung. Das ist die Heilige Messe. Die begonnen hat mit dem Kreuzzeichen, Vater, Sohn, Heiliger Geist, Erinnerung an den Anfang aller Dinge. Ich kann Ihnen die Dreifaltigkeit nicht erklären, wie ein Vater seiner Tochter den Traktor erklären kann. Ich kann höchstens erreichen, dass Sie ahnen und lieben. Dass der drei-eine Gott wichtig für Sie wird. Für die Kirche ist er wichtig: „Hochfest der Dreifaltigkeit“, steht im Kalender. Der Gottesdienst erklärt die Welt. Von ganz handfesten Dingen, Brot und Wein, geht es ins Weite, hin zu dem, was sich nicht fassen lässt. Dass es etwas gibt, das wir nicht fassen können, ist kein Mangel. Was wäre das Leben ohne das, was wir nicht verstehen und analysieren können? Hätten Sie gern ein Leben ohne Musik? Ohne die Schönheit? Ohne Ihre Kinder? Die Kinder… versteht kein Mensch. Aber Musik und Kinder machen das Leben wundervoll. Dass es die Dreifaltigkeit gibt, wissen wir aus der Offenbarung, also aus der Bibel. Die Liturgie erneuert dieses Wissen ständig. Mehr haben wir nicht. Wir können natürlich fragen: „Drei sind gleichzeitig eins: Wie soll das gehen?“ Die Welt ist größer als der logische Verstand. Gott ist noch größer. Was wir aber einsehen können: In Gott selbst ist Vielheit und Unterschied und Beziehung. Vielheit, Verschiedenheit, Beziehung: Das kennen Sie. Zuhause sind Sie eine Familie, aber verschiedene Personen. Die Glieder Ihrer Familie haben eine Beziehung zueinander. Wenn nicht, ist Ihre Familie am Ende. Sie lieben Ihren Mann, Ihre Frau und wissen: Der Mensch, den man liebt, ist unfassbar, ein Geheimnis. Ein Geheimnis kann man nicht besitzen. Aber lieben kann man es. Die Liebe beginnt dort, wo das Wissen aufhört. Das alles ist so, weil Gott dreifaltig ist. Brot und Wein: Gaben der Schöpfung, Geschenk des Vaters an uns. Diese Gaben werden verwandelt. Wo sie jetzt sind, ist nachher Jesus Christus, der Sohn. Die Verwandlung geschieht durch den Heiligen Geist. Dieselbe Kraft, die das ganze Universum erschaffen hat, verwandelt in der Messe Brot und Wein. Wozu? Damit wir Gemeinschaft mit Gott haben können. Wir erinnern uns hier nicht an Gott, wir haben Lebensgemeinschaft mit ihm. Die heilige Kommunion ist eine Vereinigung. Das ist das Ziel der Messe und des Lebens: Wir kommen an im dreifaltigen Gott. Zum mündlichen Vortrag bestimmt, verzichtet dieser Text auf Quellenangaben. Jede Vervielfältigung und Veröffentlichung bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Autors. Die Predigt zum Download finden Sie hier!Die Predigt zum Anhören
Predigte in Trennfeld St.-Georg am 25. Mai 2024