12. Juni – Montag der 10. Woche im Jahreskreis
Montag der 10. Woche im Jahreskreis Im Namen des Vaters + des Sohnes + des Heiligen Geistes Manche haben Angst, die Kirche werde „dem Zeitgeist nachlaufen“ / „nach links kippen“. Kann sein, dass wir eines Tages Priesterinnen haben, die Laien den Bischof wählen, der Papst im Straßenanzug geht und die Wortgottesdienstleiter*innen die Eucharistie feiern dürfen. Aber nur ausnahmsweise. Mag sein… Aber im Kern werden die Katholiken immer konservativ bleiben. Auf die Dreifaltigkeit, die Eucharistie und die Seligpreisungen werden sie sich auch weiterhin nicht wirklich einlassen. Das sind nämlich genau die Wahrheiten, die etwas verändern würden. Bis in die Tiefe. Jemandem Rechte zu nehmen und sie anderen zu geben, ändert in Summe nichts: Das Denken bleibt gleich. Eins, zwei, drei, meins! Es geht um Macht, nicht um innere Veränderung. Die Christen werden also auch weiterhin finden, die Seligpreisungen seien „unrealistisch“, ungeeignet für den Alltag. „Mit der Bergpredigt kann man keine Politik machen“ – alle dabei. Mit den Worten Jesus kann man auch kein Unternehmen führen und keine Kinder erziehen. Oder kennen Sie Eltern, die ihre Kinder dazu erziehen, arm zu sein vor Gott? Die Kinder, die ich kenne, werden dazu erzogen, Karriere zu machen und sich durchzusetzen. Von Jesus haben die Eltern das nicht… Konservative sind die, die weiterleben wollen wie bisher. Sie hören ein paar Mal im Jahr das Evangelium, wo es heißt: „Selig, die Frieden stiften.“ Aber niemals würden sie der Schwägerin, die sich das Erbe unter den Nagel gerissen hat, die Hand reichen. „Die hat angefangen!!“ Frieden stiftet man aber meistens damit, dass man den ersten Schritt macht, auch wenn man selbst im Recht ist. Religiöse Menschen sind in der Regel konservativ. Sogar die, die fortschrittlich sind. Man kann fürs Frauenpriestertum sein, aber doch sehr konservativ auf den großen Klostergrundstücken sitzen. – Ist Jesus konservativ? Ist Jesus progressiv? Hm. Auf jeden Fall bringt Jesus Unruhe. Hat die Gang von „Maria2.0“ ein unruhiges Leben? Nein, die Frauen wissen ja genau, wo es langgehen muss. Sie sind sicher. Hat die Priesterbruderschaft Pius der x-te ein unruhiges Leben? Nein, die wissen ja genau, wo die wahre Kirche ist. Sie sind sicher. Wer sich auf die Seligpreisungen einlässt, der weiß bald gar nichts mehr. „Selig die Trauernden.“ Ist Trauer nun gut oder schlecht? „Selig, die Frieden stiften.“ Muss man jetzt Waffen liefern oder darf man keine Waffen liefern? „Selig, die Barmherzigen.“ Darf ich den Kindern trotzdem Handyverbot geben? Und was soll das sein, ein „reines Herz“? „Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit.“ Wer hat das gesagt? Stalin? Oder Hitler? – Wenn es so wäre, wäre ich raus. Weil ich Stalin und Hitler nicht traue. Jesus traue ich. Die Seligpreisungen funktionieren nur mit Gottvertrauen: Das ist der Punkt. Was Jesu sagt, ist nicht leicht zu verstehen und schwer zu leben. Aber ich traue ihm – und fange mal an, Frieden zu stiften. Z. B. indem ich die Klappe halte. Ich bemühe mich, ein reines Herz zu haben. Indem ich die Abgründe in mir aufspüre, statt mich für toll zu halten. Ein reines Herz ist das Ergebnis echter Arbeit. Die Seligpreisungen sind kein Gesetzestext, sondern ein Lebenstext. Gegeben – von Gott! –, um Menschen lebendig zu machen. Nicht um sie sicher zu machen. Zu sagen: Das ist zwar schön, aber leider nichts für den Alltag, das ist die Methode, sich die Seligpreisungen vom Leib zu halten. Machen Sie das nicht. Hören Sie diese Worte immer wieder, fangen Sie an, nach ihnen zu leben. Es sind acht Seligpreisungen: Suchen Sie sich eine aus und fangen Sie an, die zu leben. Gleich morgen. FÜRBITTEN Der Malteser-Ritter-Orden feiert heute eine seiner Heiligen, die hl. Flora. Das Evangelium von den acht Seligkeiten liegt dem Orden besonders am Herzen. Die Ordensritter und -damen lassen sich durch diese Worte des Herrn anregen, die acht Elende dieser Welt zu bekämpfen. Das Elend der Krankheit. Das Elend des Hungers. Das Elend der Schuld. Das Elend der Heimatlosigkeit. Das Elend der Verlassenheit. Das Elend der Gleichgültigkeit. Das Elend der Lieblosigkeit. Zum mündlichen Vortrag bestimmt, verzichtet dieser Text auf Quellenangaben. Jede Vervielfältigung und Veröffentlichung bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Autors. Die Predigt zum Download finden Sie hier!Die Predigt zum Anhören
Predigt am 12. Juni 2023 in Bischbrunn
Wir beten für alle, die Kranke besuchen.
Wir beten für die Politiker und die Wirtschaftsführer.
Wir beten für die, die sich keiner Schuld bewusst sind.
Wir beten für alle, die aufbrechen müssen.
Wir beten für die einsamen Kinder.
Wir beten um das Feuer der Liebe.
Wir beten um Freundlichkeit und Güte in unserem Dorf.