Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom heiligen Johannes zu Jerusalem von Rhodos und von Malta

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22. Dezember 2022 – Predigt in Esselsbach im Spessart

22/12/2022 


Die Predigt zum Anhören

22. Dezember 2022 – Predigt in Esselsbach im Spessart

Im Namen des Vaters + des Sohnes + des Heiligen Geistes

Frauen.

Eine Frau, die es fertigbringt, allein zu bleiben.

Nachdem sie ihr Kind Gott geschenkt hat.

(Gott nimmt sich Menschen, einfach so: Das gibt es.)

Eine Frau, die das Risiko eingeht, noch im Alter schwanger zu sein. Die, als das Kind endlich da ist, der ganzen Verwandtschaft Widerstand leistet: „Nein, sein Name ist Johannes!“

Eine junge Frau, die es wagt, ganz allein einen weiten Weg zu machen – „ins Bergland von Judäa“ –, um einer anderen zu helfen. Die es wagt, ihrem Verlobten zu sagen: Das Kind ist nicht von dir. Es ist von Gott.

Gestern erzählte die Liturgie von Elisabeth, heute von Hanna und Maria. Alles starke Frauen. Das gibt es. Solche Stärke ist vielleicht eine Charakterfrage oder eine Frage des Willens oder des Pflichtbewusstseins oder der Frömmigkeit.

An diesem Punkt hören die meisten Leute auf. Die meisten Leute bleiben einfach bei dem, was sie tun und wollen; bei dem, wo sie scheitern und wo sie erfolgreich sind. Bei sich selbst.

Da fängt Gott erst an.

Gott macht Elisabeth und Maria zu Prophetinnen.

Das ist keine Frage des Charakters oder der Fähigkeiten; das geschieht, weil Gott es will. Kommt Ihnen das je in den Sinn: dass Gott etwas mit Ihnen vorhat und die Dinge deswegen geschehen?

Elisabeth und Maria werden Prophetinnen: Plötzlich haben sie einen Blick für das, was eben nicht vor Augen liegt. Elisabeth sieht Maria kommen und erkennt viel mehr als nur, dass ihre Cousine schwanger ist. Elisabeth erkennt, dass das Kind in Maria der Erlöser ist. Das sieht man nicht, das steht nirgendwo. Das ist prophetisch.

Und Maria? Sie erkennt, was keiner sonst auch nur ahnen würde: „Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter!“ Wie? Eine junge Jüdin soll in die Weltgeschichte eingehen? Maria sieht das und so kam es. Keine Frau der Weltgeschichte hat mehr bewegt!

Maria erkennt auch, wie Gott diese Welt umgestalten wird: „Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.“ Betrachten Sie das Ende der Machthaber, der Männer, die eine Welt in Staunen oder Schrecken versetzten und Ihnen wird aufgehen, dass Maria Recht behält (…)

Die Frauen des Evangeliums sehen. Mehr. Diese Frauen verstehen. Frauen in der Geschichte des Heiles. Und das mitten im Alltag.

FÃœRBITTEN

Herr, du forderst von uns. Gib uns den heiligen Gehorsam.
Gott im Himmel, stoße die Mächtigen vom Thron!
Vater im Himmel, erhöhe die Niedrigen!
Schöpfer der Welt, gib uns den Hunger nach dir!
Christus, Friedensfürst, bezwinge die Kriegstreiber der Welt!

Zum mündlichen Vortrag bestimmt, verzichtet dieser Text auf Quellenangaben. Jede Vervielfältigung und Veröffentlichung bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Autors.

Die Predigt zum Download finden Sie hier!

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