14. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr C), 3. Juli 2022
14. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr C), 3. Juli 2022 Im Namen des Vaters + des Sohnes + des Heiligen Geistes Was ist, wenn der Satan aus dem Himmel fällt? Dann ist Versöhnung. Denn wer ist der Satan? Der „Ankläger“, der „Spalter“, der Widersacher. Jesus hat ihn fallen sehen. Achten Sie gut auf die Zeitform: „Ich sah den Satan wie einen Blitz aus dem Himmel fallen.“ Vergangenheit. Das ist schon geschehen. Der Satan ist schon gefallen. Jesus sieht mehr als wir. Er hat schon vor uns gesehen: gewaltige Dinge, die Himmel und Erde berühren. – Ahnen Sie das manchmal, dass es Dinge gibt, von denen diese Welt nichts weiß? Gar nichts? Die Kirche weiß darum. Wieso stürzt der Satan aus dem Himmel, aus der Welt Gottes? Wie kann der Satan im Himmel sein? Weil dort sein Anfang ist. Alles, was erschaffen ist, ist gut. Auch der Satan ist erschaffen, er ist ein Geschöpf Gottes. Also gut. Und dann böse. Der Satan war gut und wurde dann böse. Weil er frei war und sich gegen Gott stellte. Was bedeutet das, „sich gegen Gott stellen“? Er stellt sich gegen das Leben. Das echte Leben ist bei Gott. Beim Satan ist nur Minderleben. Schein-Leben. Daran können Sie ihn erkennen. Er ist der große Betrüger. Er verspricht mehr Erkenntnis (s. Paradies), mehr Freiheit, mehr Lust, mehr Ansehen… Wir fallen alle auf ihn herein; jeder hat seine ganz eigene schwache Stelle. Der Teufel kennt sie. Für uns geht es also um das große Umdenken: Das wahre Leben ist bei Gott. Ohne den Heiligen Geist ist dieses Umdenken unmöglich. Deswegen leisten es so viele nicht. Weil sie nie um den Heiligen Geist bitten. Und weil sie es in Wahrheit fürchten, neu zu denken. Um dieses Umdenken, um diese Grundentscheidung geht heute im Evangelium. Wir müssen im Kleinen noch einmal entscheiden, was im Himmel längst entschieden ist. Nachfolge bedeutet auch Nacherleben. Die Kirche von heute, die Ihnen gefällt, die in den Sonntagszeitungen und auf Vollversammlungen spricht, diese Kirche macht Ihnen vor: Es geht auch ohne Stress. Geht es nicht! Wer keinen Stress will, geht am besten gleich ins Caféhaus oder in den Keller. Glaube ist Stress, irgendwann. Weil er Gegner hat. Wissen Sie, dass das Lektionar nur Passagen aus dem Evangelium des hl. Lukas auswählt? Manches bekommen Sie heute nicht zu hören, dennoch steht es da. „Ich sage euch: Sodom wird es an jenem Tag erträglicher ergehen als dieser Stadt.“ Das haben Sie gehört. Nicht gehört haben Sie: „Weh dir, Chórazin! Weh dir, Betsáida! Denn wenn in Týrus und Sidon die Machttaten geschehen wären, die bei euch geschehen sind – längst schon wären sie… umgekehrt.“ Das bedeutet: Die Heiden wären umgekehrt. Das Volk Gottes aber bleibt ungerührt. Könnte da nicht auch stehen: „Weh dir, Mailberg! Weh euch, Ihr Ordensritter! Weh euch, Ihr aus dem Klerus!“ – „Ihr wisst alle um die Machttaten Jesu – und bleibt unbeeindruckt. Kühl. Fadisiert.“ „Selbst den Staub eurer Stadt, der an unseren Füßen klebt, lassen wir euch zurück.“ Wie wird das sein, wenn die Kirche eines Tages einfach fortgeht, weil in einem Dorf keiner mehr hilft, keine mehr glaubt? Werden nur noch die Gemeinden einen Priester bekommen, die auch einen Priester verdienen? Und nein, ich bin nicht streng. Das Evangelium ist streng. Ist es deswegen nichts für Sie? Ist es so einfach? Es braucht, darum geht es heute, irgendeine Reaktion auf die Mission. Die Jünger bewirken große Dinge, aber die Leute zucken die Achseln. Entscheiden! Sie! Sich! Immer wieder neu. Die Jünger, die Jesus zur Mission ausgesandt hatte, kehren nach getaner Arbeit zu ihm zurück. Sie sind stolz. Total froh. Sie berichten vom Erfolg ihrer Predigt, von den Heilungen, die sie gewirkt haben. Sie spüren, dass da ganz Neues geschehen ist: Verzweifelte haben Frieden gefunden, Kranke wurden heil und Menschen, die besetzt – „besessen“ – waren, wurden aus den dunklen Fesseln gelöst. Das ist der Moment, wo Jesus sagt: „Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.“ Mit anderen Worten: Die Wende ist geschehen. Der Gegenspieler des Lebens ist gestürzt. Die Jünger haben im Kleinen, in den kleinen Dörfern eines alten kleinen Landes schon gesehen, was die ganze Schöpfung finden soll. Die Befreiung der Welt hat begonnen. Das Reich Gottes. FÜRBITTEN Wir beten um eine versöhnte Welt. – Stille [nach jeder Fürbitte] Zum mündlichen Vortrag bestimmt, verzichtet dieser Text auf Quellenangaben. Jede Vervielfältigung und Veröffentlichung bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Autors. Die Predigt zum Download finden Sie hier!Die Predigt zum Anhören
Wir beten um die Befreiung der ganzen Schöpfung vom Bösen.
Der Satan ist Ankläger und Spalter. Wir beten um Verzeihung und Einheit.
Beim Propheten heißt es: „In Jerusalem werdet ihr getröstet.“ Die Kirche ist das Neue Jerusalem.
Herr, hilf, dass die Kirche ein Trost werde für alle Frauen.
Der Prophet sagt: „Wenn ihr es seht, wird euer Herz sich freuen.“ – So viele Herzen sind schwer und ängstlich. Heiliger Geist, lege Freude in die Herzen!
„Das Kreuz unseres Herrn Jesus Christus…“ – Herr, stärke alle, die ein Kreuz tragen müssen. Lass sie nicht allein mit ihrer Last.
„Kommunikation ist etwas Heiliges“, sagt der Papst. Wir beten für alle, die in den Medien arbeiten und für die, die die Medien gebrauchen.
Wir beten um Kreativität in scheinbar ausweglosen Situationen. Um phantasievolle und mutige Menschen.
Wir beten für den Souveränen Malteser-Ritter-Orden.
Wir beten um Frieden in unseren Häusern
Um gerechten Lohn für alle, die arbeiten.
Darum, dass Gott uns nicht uns selbst überlasse.
Für unsere Kranken.