Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom heiligen Johannes zu Jerusalem von Rhodos und von Malta

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Hochfest der Apostelfürsten Petrus und Paulus

29/06/2025 


Die Predigt zum Anhören

Hochfest der Apostelfürsten Petrus und Paulus

Predigt in Bischbrunn am 29. Juni 2025

Im Namen des Vaters + des Sohnes + des Heiligen Geistes

Diese Pfarrei hat eine Zukunft. Jeder hier hat eine Zukunft: in dieser Welt, dann in der anderen Welt.

Macht Ihnen die Zukunft Angst? Haben Sie Hoffnung? Und, wenn ja, worauf genau gründet sich Ihre Hoffnung? Warum hoffen Sie?

Alle drei Texte des Festes sind hoffnungsvoll: Petrus wird befreit, Paulus glaubt fest: „Der Herr wird mich allem Bösen entreißen.“ Und Jesus sagt über die Kirche: „Die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwinden.“ Es gibt sie, die Mächte des Todes, aber sie werden nicht gewinnen. Nicht gegen die Kirche.

Die Hoffnungen dieses Festes sind wichtig, weil wir in einer Gesellschaft ohne Hoffnung leben. Wenn Reichtum die einzige Hoffnung ist, die die Leute noch haben, sieht es nicht gut aus. Viele Menschen spüren: So kann es nicht weitergehen, aber sie sehen nirgendwo eine zündende Idee. Viele Probleme – aber keine Lösung in Sicht. Die Jugend lebt mit der Ahnung: Es wird nicht besser werden; wir werden es einmal schwerer haben als unsere Eltern.

Höchste Zeit, dass die Christen – Sie! – Hoffnung weitergeben!

Die beiden Männer, die wir heute feiern, haben wirklich Hoffnung – und zwar trotz allem.

Petrus wie Paulus müssen sich für die Hoffnung entscheiden; sie müssen sie durchhalten. Hoffnung ist nicht einfach da. Wie die Liebe muss auch die Hoffnung erarbeitet werden. Sie ist einerseits ein Geschenk, eine „Gnade“, andererseits eine Leistung. Also strengen Sie sich an zu hoffen. Und beten Sie um Hoffnung!

Petrus hat Jesus selbst gekannt. Ihre Beziehung hatte Höhen und Tiefen, immer wieder war es nahe am Bruch. Dann erlebt Petrus den Tod Jesu und seine Auferstehung, er kommt zum Glauben. Jetzt lebt er in der Verfolgung. Herodes lässt die Christen umbringen. Warum? Einfach weil es bei den Leuten gut ankommt. So ist die Welt.

Petrus wird wunderbar befreit aus dem Gefängnis. So ist Gott.

Petrus wird frei – um aufzubrechen nach Rom.

Paulus war ein Fanatiker, in einen Mord verwickelt. Dann kam seine Bekehrung und er wurde zum Apostel aller Völker. Jetzt spürt er: Das Ende ist nahe. Auch Paulus lebt in einem Klima der Verfolgung, er muss mit dem Schlimmsten rechnen. Aber er sagt seinen Leuten: „Der Herr wird mich allem Bösen entreißen, er wird mich retten und in sein himmlisches Reich führen.“ Das ist Hoffnung! Auch Paulus ist auf dem Weg nach Rom.

Beide Männer sind konfrontiert mit den „Mächten der Unterwelt“ und haben trotzdem Hoffnung. Beide Männer werden in Rom umgebracht. Sie sterben hoffnungsvoll.

Wir stehen auch in der Konfrontation. Wir sind konfrontiert mit uns selbst, mit unseren Mitmenschen, mit der Welt von heute; auch wir haben es nicht leicht zu hoffen. Trotzdem gibt es viel, was uns Hoffnung machen kann: unsere Fähigkeiten und Stärken, die Kinder, das fränkische Land, die Musik, gute Menschen… Und wir haben die Hoffnung, die im Evangelium liegt. Und die Hoffnung, die in Christus lebt. Und die Hoffnung, die in der Auferstehung ist.

Die ersten Christen waren hoffnungsvolle Frauen und Männer in einer Welt, die der unsrigen ähnlich war: im Umbruch, mit vielen verschiedenen Anschauungen. In jener Welt damals gab es eine kleine Gruppe von Menschen, denen man anmerkte: Die haben Hoffnung.

Ich persönlich habe Hoffnung, nicht weil alles in meinem Leben immer gut ausgegangen wäre; nicht, weil Gott mir alles Schwere leicht gemacht oder genommen hätte, sondern ich habe Hoffnung, weil die Kirche sich immer wieder erneuert; weil es heilige Frauen und Männer gibt.

Ihnen wünsche ich, dass jeder von Ihnen einmal sagen kann, was Paulus sagt: „Der Herr stand mir zur Seite und gab mir Kraft, damit durch mich die Verkündigung vollendet werde und alle Menschen sie hören.“

Zum mündlichen Vortrag bestimmt, verzichtet dieser Text auf Quellenangaben. Jede Vervielfältigung und Veröffentlichung bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Autors.

Die Predigt zum Download finden Sie hier!

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