Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom heiligen Johannes zu Jerusalem von Rhodos und von Malta

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Geistliche Einführung. Vorstandssitzung Malteser Wertheim

16/01/2025 


Die Predigt zum Anhören

Geistliche Einführung. Vorstandssitzung Malteser Wertheim
Am 16. Jänner 2025 in Wertheim

Vielleicht, vielleicht haben Sie sich in den letzten Monaten öfter gefragt: Wie können wir unsere Gemeinschaft zusammenhalten? In Deutschland fragen sich heute auch viele: Wie können wir das Land zusammenhalten? Die anderen fragen eher: Wie können wir siegen und die Gegner ausschalten?

Dieser Tage kam mir eine Antwort auf die Frage „Wie gelingt Zusammenhalt?“ Sie lautet: Hören Sie auf zu vergleichen! Das ständige Sich-vergleichen mit den anderen spaltet. Es macht unruhig. Kleinlich. Und es macht einsam. Kurz, es bringt nichts.

Es wird zu viel verglichen. Auto-vergleichen ist für viele Männer eine sehr seriöse Sache. In den Schulen werden die Marken der Klamotten verglichen; bei gesetzteren Damen die Weihnachtskekse: Wer hat mehr Sorten? Die Kirchenfunktionär*innen vergleichen nicht die Frömmigkeit, aber die Anzahl an Terminen und Meetings, an denen man teilgenommen hat. In den Firmen, unter Kollegen wird aufgerechnet: Ich war öfter, länger im Büro als der da, mehr Stunden, in der Früh, nach Feierabend, am Wochenende! Mehr! Mehr als du!!

Wer ist der oder die Schönere, Reichere, Glücklichere? Funktionieren Insta oder Tiktok nicht so?

Wer hat mehr Durchblick? Wer hat mehr „im Internet recherchiert“ (d. h. sich vom Algorithmus durchs Netz führen lassen wie der Tanzbär am Nasenring)? Wer geht noch weiter in dem, was nicht gesagt werden darf?

Dieses ganze Vergleichen macht es eindeutig nicht besser.

Und was es nicht besser macht, kann man auch lassen.

Und stattdessen Ruhe bewahren.

Einfach tun, was zu tun ist. Ziel erkennen, handeln, fertig.

Das Gute tun.

Nicht nach links und nicht nach rechts schauen, sondern geradeaus. Und den Kopf hoch halten.

Das Richtige tun. Nicht das, was mehr Klicks bringt.

Handeln, eines nach dem anderen.

Man kann sich orientieren am jeweiligen Moment und der Aufgabe, die genau dieser Moment stellt.

Man kann sich orientieren an dem Job, der jetzt zu tun ist;

am Gewissen statt am Geschwätz der Leute;

auch an der Rolle oder Aufgabe, die man in der Welt hat. Eine Mutter hat anderes zu tun als eine Schönheitskönigin, ein Vater hat anderes zu tun als ein Fußballprofi, ein alter Mann anderes als ein junger Skater. Das eine ist nicht besser als das andere. Es ist einfach.

Was braucht es zu alledem?

Klare Sicht, Überblick, gute, verlässliche Maßstäbe, ruhiges Selbstbewusstsein. Eine wirklich coole Frau vergleicht sich nicht. Ein cooler Mann kann den anderen Menschen sehen und sich fragen:

Was kann ich vom ihm lernen?

Wie kann ich ihm helfen?

Was ist toll an ihm?

Was können wir gemeinsam zusammenbringen?

Vergleichen führt zu Konkurrenz, und Konkurrenz ist nicht immer gut, auch wenn die Geschäftsleute etwas anderes sagen. Konkurrenz kann beflügeln, alle anspornen. Sie kann aber auch eine Gemeinschaft zerstören: jeder gegen jeden. Das geht mit der Konkurrenz los. Und die geht los mit dem Vergleichen.

Nach den anderen schauen um sich zu vergleichen: schlecht.

Nach den anderen schauen um zu lernen oder zu helfen: gut.

Ein Christ muss sich nicht vergleichen. Er muss nicht rechnen, auch nicht Bilanz ziehen. Kinder machen das: „Die hat mehr Bonbons als ich!“

Ein Christ weiß, was in der Bibel steht: „Nur einer ist euer Richter.“

Also seid unbekümmert.

Zum mündlichen Vortrag bestimmt, verzichtet dieser Text auf Quellenangaben. Jede Vervielfältigung und Veröffentlichung bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Autors.

Die Predigt zum Download finden Sie hier!

Souveräner Malteser-Ritter-Orden

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