Predigt zur Feier einer Ersten Heiligen Kommunion, 16. Oktober 2021
Predigt zur Feier einer Ersten Heiligen Kommunion, 16. Oktober 2021 Im Namen des Vaters + des Sohnes + des Heiligen Geistes NN (…) Ich bin so froh, dass Ihr keine Blödbirnen seid! Ihr seid mutig! Singen, ganz allein, vor allen anderen, das ist mutig. Ihr könnt so viel! Singen, Ministrieren, Tennis, Geige, Klavier, Malen, Landwirtschaft… und noch mehr, von dem ich keine Ahnung habe. Ihr habt im Kommunionunterricht mitgedacht, viel behalten und sehr kluge Fragen gestellt. Manchmal auch lustige. Und Ihr könnt etwas, was die meisten Erwachsenen nicht können: Staunen. Die Erwachsenen sagen gleich: „Kenn ich schon.“ – „Funktioniert nicht.“ Oder: „Gibt’s nicht.“ Ihr, Ihr staunt. Das ist etwas besonders Schönes an Euch drei. Hier wird gestaunt. Geht gar nicht anders. Kommunion ohne Staunen geht schief. Vorhin habt Ihr gehört: „Im Anfang war das Wort und das Wort war Gott. Durch das Wort ist alles geworden.“ Schwieriger, wunderschöner Text. – Das Wort: Das ist Jesus. Durch ihn ist alles geworden. Das ganze unermesslich große Weltall, alle Sterne und Milchstraßen. Und die Walfische und die Rauhaardackel und die Bienen. Und NN. Und NN. Und NN. In Milliarden von Jahren, im ganzen Universum nur ein einziger NN. Dieser hier! Unfassbar, oder? Und dann, eines Nachts, wird dieser Gott ein Mensch. Jesus, das Baby, das Windeln anhat. Das Krawall macht. Und dann wird aus diesem Jesus, der wahrer Gott ist und wahrer Mensch, aus dem wird ein Mann. Der herumzieht, die wunderbarsten Dinge sagt, Menschen heilt, Wunder wirkt, verraten wird. Am letzten Abend nimmt er ein Stück Brot, hält es seinen Freunden hin und sagt: Esst! Das ist mein Leib. – Meint Ihr, auch nur einer der zwölf Apostel hat das kapiert? Glaubt ihr, irgendwer hier versteht das? Keine Chance. Das sprengt unser Denken. Aber manche wissen mit dem Herzen: Das stimmt. Das ist die Wahrheit. Das Brot wurde verwandelt in den Leib. Dann stirbt Jesus am Kreuz. Drei Tage später. Der, der tot war, lebt. Ein ganz neues Leben! Unfassbar, oder? Nächste Geschichte: Zwei Männer gehen mit einem Wanderer; sie reden über Gott, sie hören dem Fremden zu und verstehen plötzlich. Dann wird es Abend, die drei kehren ein, essen zusammen, – und da erkennen die beiden: Das ist Jesus! „Sie erkannten ihn, als der das Brot brach.“ Dann ist er weg und es bleibt nur das Stück Brot auf dem Tisch. Es sieht aus wie Brot, es schmeckt wie Brot, – aber in Wahrheit ist es der Leib Jesu. Das Brot wurde verwandelt. Ein Wunder. Es gibt so viele Wunder. Ich kenne schon mal mindestens drei. – Wenn nachher ein Lichtstrahl vom Herzen NN zum Tabernakel ginge… Ich würde mich nicht wundern. Ich würde nur staunen. Wenn NN am Ende der Messe anfangen würden zu fliegen, bis da oben hinauf zu der silbernen Taube… – ich würde mich nicht wundern. Ich würde mir denken: Aha, er macht es wie der hl. Joseph von Copertino, der Patron der Schulaufgaben. Wir würden nicht das Fernsehen rufen, sondern einfach zusammen staunen. Das größte aller Wunder: Jesus geht den Weg vom Weltall in ein kleines Stück Brot. Er tut das jeden Tag. Jede Stunde. Denn irgendwo auf dieser Welt wird immer die Messe gefeiert. Unsere Kirche, Eure katholische Kirche ist weltweit und ewig und Christus ist bei ihr alle Tage bis zum Ende der Welt. Und wozu? Wozu die Kommunion? Damit der Bauch voll wird? Natürlich nicht! Die Kommunion gibt es, damit die Seele leben kann. Jesus nährt mit der Hostie nicht Euren Bauch, sondern Eure Seele. Und wovon lebt die? Was braucht eine Seele am meisten zum Leben? Liebe! Aber wozu gibt es die Liebe? Wozu kommt Jesus mit seiner unendlichen Liebe in Eure drei Seelen? Damit es einem gut geht und man schnurrt wie ein kleiner Kater? Nein. Damit Ihr mehr lieben könnt. Auch wenn es schwierig wird. Wenn die Geschwister nerven. Damit Ihr getröstet werdet, wenn Ihr traurig seid. Damit Ihr nicht allein seid, nie. Das alles versteht keiner. Verstehen kann man Gebrauchsanweisungen und Geld auf der Bank. Das auf dem Altar kann keiner erklären. Aber es ist da. Es ist wahr wie ein Sommermorgen wahr ist oder eine Familie. Da bleibt nur noch Staunen – und das könnt Ihr. Staunt also, bis ihr uralt seid. Und bleibt Jesus treu! FÜRBITTEN Wir beten für NN… – Stille Für NN… – Stille Für NN… – Stille Wir beten… um tiefen Glauben für uns alle… – Stille Um Vertrauen in den himmlischen Vater… – Stille Um Treue zu Christus und seiner Kirche… – Stille Um das Feuer des Heiligen Geistes… – Stille Um das Verstehen… – Stille Um die Fähigkeit zu staunen… – Stille Um Liebe zu den Menschen… – Stille Um Freiheit für alle Menschen in China… – Stille Um Frieden in Syrien. Und in der Ukraine. Und in Afghanistan… – Stille Um den Zusammenhalt der Menschen in Österreich… – Stille Um Liebe und Sorge für die Natur… – Stille Wir beten… Für den Papst… – Stille Für unseren Bischof Christoph… – Stille Für die Eltern… – Stille Um heilige Priester… – Stille Wir beten… Für die vielen Kranken, die wir kennen… – Stille Um eine gute Sterbestunde und dass wir in den Himmel kommen… – Stille Zum mündlichen Vortrag bestimmt, verzichtet dieser Text auf Quellenangaben. Jede Vervielfältigung und Veröffentlichung bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Autors. Die Predigt zum Download finden Sie hier!Die Predigt zum Anhören