Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom heiligen Johannes zu Jerusalem von Rhodos und von Malta

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Gottesdienst bei Kerzenschein

15/12/2020 


Malteser Advent Rorate Messen BB 2

Die Feier der Rorate-Messen im Advent

Zum festen Brauchtum im Advent gehören die sogenannten Rorate-Messen. Diese besonderen Gottesdienste werden in der Adventszeit sehr früh morgens und meist nur bei Kerzenschein gefeiert.

Das Wort „Rorate“ bildet den Anfang einer Antiphon der katholischen Liturgie. Der Text dieser Antiphon lautet: „Rorate caeli desuper, et nubes pluant iustum: aperiatur terra, et germinet Salvatorem.“ („Tauet Himmel, von oben, ihr Wolken, regnet den Gerechten: Es öffne sich die Erde und sprosse den Heiland hervor.“). Es handelt sich hier um einen Vers aus dem alttestamentlichen Buch Jesaja (Jesaja 45,8). In der Adventszeit gibt es an den Werktagen Votivmessen zu Ehren der Gottesmutter Maria, deren Eröffnungsgesang eben jenen Vers beinhaltet, und die deshalb als Rorate-Messen bezeichnet werden. Diese werden nach altem Brauch nur bei Kerzenschein gefeiert und bringen in besonderer Weise die Sehnsucht nach der Ankunft Gottes in der Welt zum Ausdruck.

Malteser Advent Rorate Messen BB

Ihren Ursprung haben solche Rorate-Messen in sehr früher Zeit. Vermutlich wurden schon kurz nach der Ausbildung der Adventsliturgie solche Rorate-Ämter gefeiert. Einen Beitrag zur Entstehung dieser Messfeiern hat wohl auch das Dogma “Maria als Gottesgebärerin“ aus dem Jahre 451 geleistet. Rorate-Messen sind im Gebiet der Alpen und Bayern seit dem Ende des 15. Jahrhunderts nachzuweisen. Bis zur Liturgiereform durch das 2. Vatikanische Konzil war die Rorate-Messe eine sogenannte Votivmesse zu Ehren der Gottesmutter Maria, die ursprünglich nur an den Samstagen der Adventszeit gefeiert wurde. Bei diesen Messen wurde das Evangelium von der Verkündigung des Herrn durch den Engel Gabriel vorgetragen, was ihr auch die Bezeichnung „Engelamt“ im Volksmund brachte. Die liturgische Farbe war besonderer Weise weiß. Solche Rorate-Ämter erfreuten sich beim Volk einer großen Beliebtheit und wurden oft vor ausgesetztem Allerheiligsten gefeiert.

Zum heutigen Brauchtum gehört es, dass diese Messen nur bei Kerzenschein (also ohne elektrisches Licht) und möglichst früh gefeiert werden, wenn es draußen noch dunkel ist. Anschließend kommen alle Gottesdienstteilnehmer mit dem Priester und der Gemeinde noch zu einem gemeinsamen Frühstück zusammen, ehe das Tagwerk beginnt.

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