Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom heiligen Johannes zu Jerusalem von Rhodos und von Malta

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Gründonnerstag 2013 – Die Hingabe

28/03/2013 


Im Namen des Vaters + des Sohnes + des Heiligen Geistes.Das Letzte Abendmahl, die Eucharistie, Christus, die Apostel … alles das scheint so weit weg. Weit weg von unserem Alltagsleben. Aber das, worum es geht, ist da! Auch hier in Mailberg. Es war immer da. In Mailberg gibt es nicht wenige, die ihre alten Verwandten pflegen. Sie erledigen abstoßende Arbeiten, sie hören Klagen und wenig Dank; sie sind angebunden; freie Stunden, Kirchgang, Ferien… alles ist schwierig. Hier gibt es viele Mütter und Väter. Sie haben einen Beruf und wenn sie heimkommen, haben sie ihre Kinder. Sie haben Sorgen mit der Schule; sie stellen eigene Interessen zurück, um das Geld für die Ausbildung der Kinder zu verdienen. Es gibt in Mailberg viele, die etwas für die Kirche tun, in ihrer Freizeit, unbezahlt (Ministranten und alle anderen an Ostern). Es gibt in Mailberg also Hingabe und Opfer. Und das hält die Gemeinschaft zusammen. Ohne das alltägliche, selbstlose Opfer (oft von Seiten der Mütter und Frauen) gäbe es in dieser Welt nur noch das Jeder-gegen-jeden; das Der-Stärkere-setzt-sich-durch.
Der Gründonnerstag und der Karfreitag zeigen uns, dass Opfer und Menschsein und Gemeinschaft zusammen gehören. Viele von uns sterben täglich einen kleinen Tod: Sie geben etwas von sich; sie geben sich hin, damit andere leben können. Manche geben ihr Leben sogar ganz hin, in einem Augenblick, damit andere frei sein können (Märtyrer). Jeder von uns lebt, weil sich andere hingegeben haben (Eltern, Lehrer, Soldaten, Dichter). Und wir geben uns auch wieder hin, damit andere nach uns leben können (Umwelt).
Aber unsere Hingabe ist nie ganz. Wir haben Angst zu vergehen und halten deswegen immer etwas zurück. Da sind auch noch die vielen, die sich für den Egoismus entschieden haben: Ich! Deswegen gibt es in dieser Welt immer nur Spuren der Hingabe, aber nicht die große, echte, wahre Liebe. Deswegen braucht es einen, der sich ganz gibt, immer und überall, zu allen Zeiten, an jedem Ort. Das ist Jesus Christus. Das ist der Sinn des Letzten Abendmahles: „Nehmt und esst, das ist mein Leib“, bedeutet: „Lebt von mir.“ – „Ich gebe mich, damit ihr leben könnt. Damit eure Seele leben kann und eure Gemeinschaften, Ehen, Familien, Freundschaften, Nationen zusammenbleiben.“ Ein große Hingabe, damit die vielen kleinen Hingaben nicht vergeblich sind. Die hl. Kommunion, die Jesus beim Letzten Abendmahl begründet hat, was ist das? Das ist das Brot, das aus vielen zermahlenen, „hingegebenen“ Weizenkörnern gemacht ist. Die Hostie ist das große Zeichen der Hingabe. Wer die Hl. Kommunion empfängt, wird in die Hingabe berufen. Wir sollen, von Christus gestärkt, ja sagen zum heiligen Sich-Verlieren. Zur wahren Liebe.
Jesus weiß, wie ängstlich wir festhalten an uns selbst. Aber wir empfangen in der Kommunion seine Kraft. Damit wir uns hingeben können wie er. Die Hingabe ist notwendig für diese Welt. Der Mensch lebt im Tiefsten davon, dass er geliebt wird und selber lieben darf. Wir sind geliebt von Christus und können deshalb auch selber lieben.
Zum mündlichen Vortag bestimmt, verzichtet der Text auf exakte Zitierung und Angabe von Quellen. Er bleibt Eigentum des Autors. Jede Veröffentlichung und Vervielfältigung bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Autors. C. Martin

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