Wiederaufbau des Libanons, Bewahrung seiner religiösen und kulturellen Vielfalt
In der Magistralvilla in Rom findet ein internationaler Workshop über Solidarität, Dialog und Wiederaufbau statt, der vom Malteserorden und der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl und beim Malteserorden gefördert wird. Den Libanon, eines der fragilsten und symbolträchtigsten Länder des Nahen Ostens, ins Rampenlicht rücken, um seinen Wiederaufbau zu unterstützen: Das ist das Ziel von „Rebuilding Lebanon, preserving its diversity“, einem Workshop, der vom Souveränen Malteserorden und der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl und beim Malteserorden organisiert wird und heute in Rom stattfindet. Die Veranstaltung in der Magistralvilla auf dem Aventin bringt hochrangige Persönlichkeiten aus Diplomatie, Religion und humanitärer Arbeit zusammen, um über ein Modell des Zusammenlebens nachzudenken, das der Schlüssel zur Stabilität der gesamten Region sein kann. Eröffnet wurde die Konferenz mit einer Videobotschaft des libanesischen Präsidenten Joseph Aoun, der daran erinnerte, dass die religiöse und kulturelle Vielfalt des Libanon das Herzstück unserer nationalen Identität und eine Säule der regionalen Stabilität ist. Jedes vom Malteserorden unterstützte Projekt stärkt die Bindung unseres Volkes an sein Land und nährt die Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft“. Es folgten die Ansprachen des Großkanzlers des Malteserordens, Riccardo Paternò di Montecupo, und des deutschen Botschafters, Bernhard Kotsch. „Die Bundesrepublik Deutschland und der Souveräne Malteserorden arbeiten seit vielen Jahren vertrauensvoll zusammen, um Leid und Not in der Welt durch humanitäre Hilfe zu lindern. Gerade unsere gemeinsamen Aktivitäten zur Unterstützung der notleidenden Bevölkerung im Libanon zeigen den Erfolg dieser Zusammenarbeit“, so Botschafter Kotsch. In seiner Ansprache hat der Großkanzler das starke Engagement des Malteserordens im Libanon bekräftigt, das auch durch seinen jüngsten Besuch im Land und die Organisation einer eigenen Veranstaltung im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar unterstrichen wurde: „Jedes wiedereröffnete medizinische Zentrum, jeder ausgebildete Arzt, jeder behandelte Patient, jede installierte Kompostierungsanlage ist ein Samen des Friedens, der in einen schwierigen, aber fruchtbaren Boden gepflanzt wird. Der Libanon muss geheilt werden, an Leib und Seele. Deshalb wird der Orden weiterhin an der Seite seines Volkes stehen, im Einklang mit unserer tausendjährigen Mission“. Der zweite Teil des Workshops, der von der Botschafterin des Malteserordens im Libanon, Maria Emerica Cortese, eröffnet wurde, war den Aktivitäten des Malteserordens im Libanon gewidmet. Die Direktorin für Entwicklung und Kommunikation der libanesischen Assoziation des Ordens, Oumayma Farah, der Direktor für Programme und Operationen von Malteser International, Kees Zevenbergen, und der landwirtschaftliche Berater der libanesischen Assoziation, Elias Ghadban, haben die wichtigsten Projekte vorgestellt, darunter das agro-humanitäre Programm, das in Zusammenarbeit zwischen dem Malteserorden und seiner internationalen Hilfsorganisation, Malteser International, mit deutscher Unterstützung durchgeführt wird. Es folgte eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion zum interreligiösen Zusammenleben im Libanon. Moderiert von Elias Turk (EWTN/ACI Mena) nahm Kardinal Claudio Gugerotti, Präfekt des Dikasteriums für die Orientalischen Kirchen, teil: „Diese Gemeinschaft der Vielfalt ist wichtig, weil sie einzigartig ist: Sie ist ein universelles Modell. Solange sie funktioniert, ist sie ein greifbares Zeichen dafür, dass das Unmögliche möglich ist, dass also das Zusammenleben, das wir uns in jeder Hinsicht wünschen – und das im Moment alles andere als garantiert scheint – in der Geschichte stattgefunden hat. Zu den Rednern gehörte auch Tobias Tunkel, Direktor für den Nahen Osten und Nordafrika im Auswärtigen Amt, Ghady El Khoury, Chargé d’Affaires a.i. der libanesischen Botschaft beim Malteserorden, und Marwan Sehnaoui, Präsident der libanesischen Assoziation des Malteserordens. Der Großhospitalier des Malteserordens, Josef D. Blotz, sprach das Schlusswort. Der Malteserorden im Libanon Die Libanesische Assoziation des Malteserordens (auch bekannt als Malteserorden im Libanon) setzt sich seit Jahrzehnten für die am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen des Landes ein, unabhängig von ihrer ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit. Über ein Netz von 60 Projekten und Programmen, darunter 11 Gesundheitszentren, 11 mobile medizinische Einheiten, 7 agro-humanitäre Zentren, 3 mobile Gemeinschaftsküchen, 2 Aufnahmezentren für Menschen mit Behinderungen und zahlreiche weitere Programme, leistet der Malteserorden im Libanon medizinische, soziale und landwirtschaftliche Hilfe für die Ärmsten der Armen. Der Malteserorden ist unpolitisch, neutral und unparteiisch und stützt sich auf die Prinzipien der Würde, der Solidarität und des Dienstes. Seine Mission geht über die Nothilfe hinaus und zielt auf die Förderung der Widerstandsfähigkeit und der langfristigen Eingliederung.