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Aktuelles

11. April Welt-Parkinson-Tag

10/04/2025 


WELT-PARKINSON-TAG 2025 – die Zahlen steigen

Bis 2040 wird mit einer Verdoppelung der Parkinson-Erkrankungen gerechnet 

Parkinson ist, nach der Alzheimer-Krankheit, zwar die zweithäufigste jedoch die am schnellsten wachsende neurodegenerative Erkrankung weltweit. In Österreich sind derzeit mindestens 25.000 Menschen betroffen, mit einer erwarteten Verdopplung der Erkrankungszahlen bis 2040. Obwohl Parkinson häufig zwischen dem 55. und 60. Lebensjahr diagnostiziert wird und das Risiko zu erkranken mit dem Alter ansteigt, können auch jüngere Personen unter 40 erkranken. Häufig auftretende Symptome wie Gangstörungen, Zittern, aber auch neuropsychiatrische Begleiterscheinungen wie Depressionen und Angstzustände haben einen erheblichen negativen Einfluss auf die Lebensqualität nicht nur der Patienten selbst, sondern auch von deren Angehörigen. Ursächlich kommt es bei Parkinson zu einem vorzeitigen Absterben von Dopamin-produzierenden Nervenzellen. Es gibt zwar eine genetische Mitbeteiligung, dennoch sind die genauen Gründe, warum Menschen die Parkinson-Krankheit entwickeln, zumeist unklar.

Diagnose

Eine rechtzeitige Diagnosestellung ist entscheidend, denn nicht-pharmakologische Maßnahmen wie sportliche Aktivitäten und Physiotherapie tragen nachweislich dazu bei, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und Symptome zu lindern. „Parkinson ist zwar nicht heilbar, aber sehr gut behandelbar – vor allem, wenn die Diagnose frühzeitig gestellt wird. Eine rechtzeitige und individuell angepasste Therapie kann die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern und ihnen ein weitgehend selbstbestimmtes Leben ermöglichen”, erklärt Prim. Priv.-Doz. Dr. Regina Katzenschlager, Präsidentin der Österreichischen Parkinson-Gesellschaft.

Behandlung

Die Behandlung von Parkinson basiert auf einer Kombination aus medikamentösen und nicht-medikamentösen Maßnahmen. Gut erprobte Arzneimittel wie Levodopa, das im Gehirn zu Dopamin umgewandelt wird, helfen, die Symptome zu lindern, während Sport, Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie die Mobilität und Lebensqualität verbessern können. In manchen Fällen kann dann, wenn eine optimale Kontrolle mit Tabletten nicht mehr möglich ist, eine sogenannte Pumpentherapie zum Einsatz kommen. Dabei werden Patienten kontinuierlich mit Medikamenten gegen Parkinson versorgt, wodurch Wirkschwankungen im Medikamentenansprechen, aber auch Überbewegungen reduziert werden können. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die tiefe Hirnstimulation, bei der Elektroden gezielt Impulse in bestimmte Hirnregionen senden, um diese Wirkungsschwankungen zu lindern. Die Lebenserwartung von Parkinson-Patienten ist heutzutage durch moderne Behandlungsansätze kaum verkürzt. Die Lebensqualität hängt jedoch maßgeblich von einer frühzeitigen und umfassenden Betreuung ab. „Parkinson ist eine fortschreitende Erkrankung. Deshalb muss die Behandlung laufend angepasst werden. Dafür ist es wesentlich, Kontakt zur behandelnden Neurologin oder zum Neurologen aufrechtzuerhalten. Deshalb unser Appell: Dran bleiben – an der Therapie und an der Bewegung“, betont Katzenschlager.

Flächendeckende Versorgung

Die Versorgung für Parkinson-Patienten ist in Österreich nicht überall im gleichen Ausmaß gewährleistet. In ländlichen Regionen besteht oft ein eingeschränkter Zugang zu Fachärzten, Diagnoseverfahren und therapeutischer Unterstützung, wie zum Beispiel durch Physio-, Ergotherapeuten oder Logopäden. Lange Wege und Wartezeiten sind für Menschen mit einer Parkinsonerkrankung sehr belastend. Die Österreichische Parkinson-Gesellschaft fordert daher eine Verbesserung der Versorgungsstrukturen, um allen Betroffenen eine kontinuierliche und individuelle therapeutische Betreuung zu ermöglichen.

Vorbeugung

Nur etwa zehn Prozent der Parkinson-Fälle gehen auf direkte familiäre Vererbung zurück, in den anderen Fällen sind es nach jetzigem Wissensstand eine Kombination aus genetischen und Umweltfaktoren. Durch eine Vielzahl an Maßnahmen kann der Erkrankung gegengesteuert werden. Dazu gehört die Vermeidung von Umweltfaktoren wie Pestiziden und Luftverschmutzung, die als Mitauslöser der Erkrankung gelten. Eine gesunde Lebensweise, regelmäßiger Sport, insbesondere Ausdauertraining, Kraftsport sowie koordinative Sportarten, wie Kickboxen oder Tischtennis, helfen nachweislich, Symptome zu lindern. Ob diese auch das Risiko, an Parkinson zu erkranken, direkt senken, ist Gegenstand der Forschung. Was sich aber günstig auf den Verlauf auswirken dürfte, sind ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und körperliche und geistige Aktivitäten.

Sollten Sie oder ein Angehöriger an Parkinson erkrankt  sein und Beratung  zu unseren Unterstützungs-und Betreuungsleistungen benötigen, kontaktieren Sie bitte unser kompetentes Team von MALTESER Care.

Informationen und Beratung können Betroffene und Angehörige auch bei der Österreichischen Parkinson-Gesellschaft erhalten.

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