Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom heiligen Johannes zu Jerusalem von Rhodos und von Malta

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01. Oktober – Heilige Thérèse von Lisieux

30/09/2023 


Thérèse von Lisieux (* 2. Januar 1873 in Alençon, Frankreich; † 30. September 1897 in Lisieux, Frankreich), eigentlich Thérèse de l’Enfant Jésus et de la Sainte Face, war eine französische „Unbeschuhte Karmelitin“. Sie wird in der römisch-katholischen Kirche als Heilige und Kirchenlehrerin verehrt. Ihre Eltern Zélie und Louis Martin wurden 2015 ebenfalls heiliggesprochen, für ihre Schwester Léonie wurde im selben Jahr der Seligsprechungsprozess eröffnet.

Thérèse wurde als jüngstes von neun Kindern von Zélie und Louis Martin als Marie-Françoise-Thérèse Martin geboren. Schon als Fünfzehnjährige wollte sie, von ihrer Familie unterstützt, in den Karmel eintreten, ihre Aufnahmegesuche wurden jedoch mehrfach abgelehnt, unter anderem wegen ihres jugendlichen Alters. Erst nachdem Bischof Hugonin von Bayeux eine Dispens gewährt hatte, folgte sie ihren Schwestern Pauline und Marie in den Karmel von Lisieux. Als Ordensnamen wählte sie Thérèse de l’enfant Jesus (Therese vom Kinde Jesus), am 10. Januar 1889 fügte Therese diesem noch das Attribut et de la Sainte Face (und vom Heiligen Antlitz) hinzu. Am 9. Juni 1895, bei der Heiligen Messe zum Dreifaltigkeitsfest, weihte sie sich der barmherzigen Liebe Gottes.

Thérèse sah ihren Lebensweg als einen Weg der Hingabe an Gott und die Mitmenschen, die sich gerade in den kleinen Gesten des Alltags äußere (ihr sogenannter „kleiner Weg“ der Liebe). Ihr eigenes Leben war die unauffällige, von der Welt kaum bemerkte Existenz einer in strenger Klausur lebenden Ordensfrau. Nach ihrem Tod verbreitete sich ihr Ruf als einer der größten Heiligen, da unzählige Menschen ihrer Fürbitte Gebetserhörungen zuschrieben. Ihre Daseinsauffassung, dass sie den Himmel damit verbringen werde, Gutes für die Erde zu tun, fördert eine dynamische und vitale Auffassung von der ewigen Bestimmung des Menschen („Nach meinem Tod werde ich Rosen regnen lassen“). Sie hat den Gedanken der Gotteskindschaft auf eine Art und Weise aktualisiert, die viele Millionen Menschen nachhaltig fasziniert hat. Papst Pius XI. nannte sie „den Stern“ seines Pontifikats.

Ihre Lebensgeschichte, die sie auf Anordnung ihrer Priorin niederschrieb, wurde unter dem Titel „Geschichte einer Seele“ (L’histoire d’une âme) zwei Jahre nach ihrem Tod veröffentlicht und ist das nach der Bibel meistgelesene spirituelle Buch in französischer Sprache überhaupt. Im Jahr 1897 starb Thérèse – gerade vierundzwanzigjährig – nach heftigem Leiden an Tuberkulose. Ihre letzten Worte waren: „Mein Gott, ich liebe dich!“

Schon 1923 wurde Thérèse von Liseux selig- und am 17. Mai 1925 von Papst Pius XI. heiliggesprochen. Papst Pius XI. erklärte sie am 14. Dezember 1927 neben dem hl. Franz Xaver auch zur Patronin der Weltmission. Die katholische Kirche feiert ihren Gedenktag am 1. Oktober. Am 19. Oktober 1997 wurde Therese von Lisieux von Papst Johannes Paul II. neben Katharina von Siena und Teresa von Ávila zur Kirchenlehrerin erhoben. Zur Unterscheidung von Teresa von Ávila wird diese oft als die „große heilige Theresia“ und Therese von Lisieux als die „kleine heilige Theresia“ bezeichnet.

Die der hl. Therese geweihte Basilika in Lisieux ist jährlich Ziel von zwei Millionen Pilgern. Seit den 1990er Jahren ist ein Reliquienschrein der kleinen heiligen Theresia auf einer Reise um die ganze Welt, so dass auch die Menschen, denen es nicht möglich ist, nach Lisieux zu reisen, Gelegenheit zur Verehrung haben.

In Wien steht die ihr geweihte Pfarr- und Wallfahrtskirche zur Heiligen Theresia vom Kinde Jesu und in Innsbruck die Theresienkirche.

Heilige Therese von Lisieux
Basilika in Lisieux geweiht der Heiligen Therese von Lisieux

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