Mittwoch der 15. Woche im Jahreskreis
Mittwoch der 15. Woche im Jahreskreis Im Namen des Vaters + des Sohnes + des Heiligen Geistes Sie können sitzenbleiben, Sie können spazieren gehen, jedes Wochenende denselben Weg. Und Sie können ein bisschen zu weit gehen. Mein Rat: Tun Sie das, gelegentlich. Machen Sie es wie Mose: „Eines Tages trieb er das Vieh über die Steppe hinaus.“ Warum macht er das? Weiß er selbst es in dem Moment? Wissen Sie immer, warum Sie etwas machen? Man muss nicht immer Bescheid wissen. Aber man muss einen Schritt machen. Einen mehr. Oder einen zu viel. Sie müssen sich nähern. Es ist doch schräg, dass sogar Menschen, die sich in der Kirche engagieren, Distanz zu Gott oder Distanz zu Christus halten. Näherkommen! Die Lesung ruft Ihnen heute die berühmte Szene des brennenden Dornbuschs in Erinnerung. Brennend – und doch nicht verbrennend. „Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.“ Das ist ein Grund-Satz des Christentums. Es geht da nicht um drei Männer (die übrigens für die Menschen der Bibel ohne Familien nicht zu denken sind); es geht auch nicht um drei Juden, die lange tot sind. Es geht um… Gott. Von Gott aus müssen Sie diesen Satz denken. „Ich bin der Gott Abrahams. Ich bin der Gott von NN.“ Der lebendige Gott tritt zu auf lebendige Menschen. Aber die Leute setzen Gott in einen Glaskasten. Dann können sie ihn irgendwo abstellen. Auf einer Kommode. Sie können darum herum gehen, sie können Gott anschauen, sie können über Gott schwätzen. Aber berühren können sie ihn nicht mehr und hören können sie ihn nicht mehr. Manche decken gleich ein schwarzes Tuch über den Kasten – so wie mit dem Kanarienvogel; dann vergessen sie Gott schneller. Gott piepst nicht. Gott muss nicht gefüttert werden. Immer wieder haben Christinnen und Christen (vielleicht waren es immer nur einzelne) verstanden, dass es letztlich nicht darum geht, über Gott zu reden und über Gott nachzudenken. Es geht nicht um Worte und Schlussfolgerungen. Das alles ist letztlich trockenes Zeug, kalt wie ein Bankkonto. Es geht im Leben des Mose und all der Frauen und Männer nach ihm nicht um den Gott, der nur gedacht wird,von besonders frommen oder besonders gelehrten Leuten. Nicht um den Gott, über den nur geredet wird, am Stammtisch („Hör mir auf mit Gott!“) oder in schweren Stunden („Warum? Warum ich?“). Es geht noch nicht einmal um den Gott, zu dem man im Tempel oder in der Kirche oder auf irgendeiner Höhe betet und dem man Opfer bringt. Es geht vielmehr um den Gott, der Menschen anspricht. Gott, der einzelne Frauen und Männer in Brand setzt. Gott ist Feuer. Sie haben doch alle schon einmal ins Feuer geschaut. In die Flammen des Lagerfeuers, ins Osterfeuer draußen vor der Kirche, in die Kerzenflamme auf dem Tisch… und Sie wissen, wie die Kinder in die Flammen schauen und ruhig werden darüber. Auf die Flamme zu sehen, ist seltsam faszinierend. Beruhigend, aber nicht einschläfernd. Belebend. Da steigen Bilder auf und Geschichten und Erinnerungen. Die Ahnung, dass da mehr ist, in diesen Flammen. „Da verhüllte Mose sein Gesicht. Denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.“ Über Gott reden, über Gott nachdenken, zu Gott beten ist oft eine harmlose, langweilige, ungefährliche Sache. Und so sind die auch, die das betreiben: Sie sind kühl mit Gott. Die Welt leidet recht besehen nicht an Hitze, sondern an Kälte. Die Menschen sind kalt geworden. Ihr Zorn und ihre Empörung sind nicht warm; sie sind kalt. Ohne jede Liebe. Mose und die Heiligen erleben einen ganz anderen Gott. Den Gott, der brennt. Aber nicht verbrennt. Meditation zur Danksagung (aus dem „Mémorial“ Blaise Pascals) Jahr der Gnade 1654. Montag, den 23. November. Seit ungefähr abends halb elf Uhr bis ungefähr eine halbe Stunde nach Mitternacht: ”Gott Abrahams, Gott Isaaks, Gott Jakobs.” Zum mündlichen Vortrag bestimmt, verzichtet dieser Text auf Quellenangaben. Jede Vervielfältigung und Veröffentlichung bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Autors. Die Predigt zum Download finden Sie hier!Die Predigt zum Anhören
Predigt in Rettersheim am 19. Juli 2023
Feuer
Nicht Gott der Gelehrten.
Gewissheit, Empfinden, Freude.
Friede.
Gott Jesu Christi.
„Dein Gott wird mein Gott sein.“
Nur auf den Wegen, die das Evangelium lehrt, ist er zu finden.
Größe der menschlichen Seele!
„Gerechter Vater, die Welt kennt dich nicht; ich aber kenne dich.“
Freude, Freude, Freude und Tränen der Freude.
„Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen.“
Jesus Christus!
Jesus Christus!
Möge ich nie von ihm geschieden sein.
Amen.