Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom heiligen Johannes zu Jerusalem von Rhodos und von Malta

Aktuelles

Die militärische Kultur der geistlichen Ritterorden

20/07/2021 


Buch Vorlage BB 01

VOM SCHWERT ZUR CARITAS

Im Mittelalter trugen die geistlichen Ritterorden die Hauptlast der Verteidigung des christlichen Westens. Durch den aktuellen Kampf gegen islamistische Bedrohungen ist dieses Thema wieder stärker ins öffentliche Interesse gerückt

Von Richard Mischak

Das Buch beschränkt sich auf die Zeit vom 12. bis zum 14. Jahrhundert und beschreibt die drei großen Orden des Heiligen Landes: Die Tempelritter, die Johanniter und den Deutschen Orden. Den Schwerpunkt legt Autor Georg Hinterleitner, ein Spezialist für mittelalterliche Geschichte, auf die militärische Organisation dieser Orden. Andere Aspekte, wie der karitative, der sozialpolitische, der machtpolitische, der wirtschaftliche und der kulturelle, werden nur erwähnt, soweit es für die militärische Kultur wesentlich ist.

Buch Die militaerische Kultur TB

Durch ihre Bräuche, Symbole und Riten unterschieden sich die Ritter deutlich von den anderen Bevölkerungsschichten des Mittelalters, ihre gesellschaftliche Stellung hing von ihrem militärischen Erfolg ab. Sie trachteten nach Kriegsruhm und nahmen an Turnieren teil, um dort ihre Kampfkraft zu beweisen. Eine Reihe von wichtigen Schlachten wurde von den Rittern ausgefochten – etwa die Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen im Jahr 1278.

Zwischen Papst und Kaiser

Das Buch erläutert unter anderem die Ordensregeln für den Waffendienst. Die verschiedenen Orden agierten getrennt, was nach dem Verlust des Heiligen Landes besonders deutlich wurde. Das letzte Kapitel beschreibt die Beziehung zum Papst und die Beziehung der Orden untereinander. Im Falle politischer Streitigkeiten erwartete der Papst, dass die Ritterorden seine Partei einnahmen und nicht die des Kaisers.

Die Beziehungen der Orden untereinander waren zwiespältig. Militärisch gesehen gab es wenig ZusammenIm Mittelalter trugen die geistlichen Ritterorden die Hauptlast der Verteidigung des christlichen Westens. Durch den aktuellen Kampf gegen islamistische Bedrohungen ist dieses Thema wieder stärker ins öffentliche Interesse gerückt. Von Richard Mischak arbeit. Darüber hinaus waren Streitigkeiten mit den Genuesen, den Venetianern und den Pisanern an der Tagesordnung. Neue Formen der Kriegsführung ab dem 15. Jahrhundert haben die Funktion der Ritterorden verändert. Durch das Aufkommen der Feuerwaffen verloren die Panzerreiter und die Söldnerheere an Bedeutung, die Infanterie wurde immer wichtiger. Die Ritterorden wandelten sich zu weltlichen Fürstentümern und übernahmen neue Aufgaben.

Georg Hinterleitner, Die militärische Kultur der geistlichen Ritterorden, LIT Verlag 2016, 138 Seiten, ISBN: 978-3-643-50747-1, 29,90 Euro

Dieses Buch haben wir in unserer Zeitung „Die Malteser“ – Ausgabe 2019/2 – vorgestellt!

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