Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom heiligen Johannes zu Jerusalem von Rhodos und von Malta

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6. Sonntag im Jahreskreis (C), 17. Februar 2019

17/02/2019 


Im Namen des Vaters + des Sohnes + des Heiligen Geistes.

Paulus versucht es mit Logik. Holzhammer-Logik. Er hat bemerkt, dass seine Gemeinde abdriftet. Da sind einige, die einfach leugnen. „Es gibt keine Auferstehung von den Toten!“ Da gibt es welche, bei denen weiß man nicht: Sind die wirklich Christen? Haben sie echten Glauben? Paulus versucht es mit Argumenten, Konsequenzen, mit „was ist? was ist nicht? und was folgt daraus?“

Keiner wird gläubig, weil es logisch ist. Menschen wissen gut um die Konsequenzen und handeln trotzdem anders (Avocados, SUV)? Paulus selbst ist nicht durch Nachdenken gläubig geworden, sondern weil es ihn buchstäblich vom Pferd gehauen hat. Er hat etwas erlebt, innerlich, etwas, das ihn umwarf, blind werden ließ und sehend gleichzeitig. Ein Erlebnis und eine Erkenntnis: Das hat Paulus gläubig gemacht. Oder noch besser gesagt: eine Begegnung.

Warum glauben Menschen? Die einen, weil sie einem guten Priester begegnet sind. Andere, weil sie einen Sinn für Gott haben. Nicht jeder hat den. Andere, weil ihr Leben sonst aus den Fugen gerät. Und manche glauben einfach so. Das sind vielleicht die besten. So wie man seine Frau liebt: nicht zu begründen, nicht, weil es etwas bringt. Es ist einfach so.

Die allermeisten glauben gar nicht. Sie mischen nebulöse Ideen, Mode, Gewohnheit, Eitelkeit. Aber in alldem ist kein Glaube. Glaube würde das Leben tragen und verändern. Daran erkennen Sie, ob Sie wirklich glauben.

Die Kirche lebt ganz gut mit denen, die nicht wirklich glauben. Die zahlen Kirchenbeitrag, wollen etwas ganz Bestimmtes und bekommen es auch: Taufe, Hochzeit, Beerdigung. Ansonsten wollen sie in Ruhe gelassen werden. Das funktioniert. Barocke Stifte, Büros, Caritas, Kommissionen, Krankenhäuser, Konzerte: alles Kirche. Funktioniert auch ohne Glauben.

Da ist es vielleicht doch gut, wenn einer kommt und es auf den Punkt bringt. Wenn es vom Irgendwie zum Genau-deswegen geht. Der Punkt ist: Wenn Christus nicht auferstanden ist, ist alles Quatsch, letztlich. Dann bleibt die Welt, wie sie ist. Wenn Christus nicht auferstanden ist oder du mit Christus nichts zu tun hast, wird das Entscheidende, das buchstäblich Letztentscheidende nicht passieren. Ob ich mit Christus auferstehe und ewig selig lebe oder ob einfach Schluss ist, tot, aus: Das macht einen gewaltigen Unterschied. Und genau das ist die Grund-Alternative, die das Christentum in die Welt setzt. Seit 2000 Jahren: ewiges Leben, ja oder nein?

Für beide Haltungen spricht einiges. Noch einmal: Argumente helfen nicht weit. Also das Bauchgefühl? Ich weiß nicht… wozu haben wir einen Verstand bekommen, wenn der Bauch reicht? Vielleicht Verstand zusammen mit Intuition, Vertrauen, Anziehung, Erfahrung, Lust (so viele haben einfach keine Lust auf Glauben…). Und noch etwas: die Gnade.

Wenn Sie merken: Etwas in mir war tot, die Hoffnung oder die Liebe. Ich hatte aufgegeben. Und dann kam die Wende. Etwas Gutes, das tot war, wird wieder lebendig, vielleicht lebendiger als vorher: So eine Erfahrung können einzelne machen oder Paare oder ein ganzes Land. Sie können eine Ahnung davon geben, dass es etwas wie Auferstehung von den Toten geben kann. Nur dass es da buchstäblich um einen Körper geht, der tot war. Das ist der Sprung.

Da ist kein glatter Übergang von unseren Erfahrungen hin zum völlig Neuen. Zwischen uns und der Auferstehung ist ein Grab. Dunkel. Da muss man durch, mutig.

Erlebnisse, Begegnungen, Erkenntnisse, Vernunft, Mut und Gnade: Das alles zusammen ergibt: den Glauben.

Zum mündlichen Vortrag bestimmt, verzichtet dieser Text auf Quellenangaben. Jede Vervielfältigung und Veröffentlichung bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Autors.

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