Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom heiligen Johannes zu Jerusalem von Rhodos und von Malta

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12. Mai Papst Franziskus besucht den Wallfahrtsort Fatima

12/05/2017 


Das Marienheiligtum von Fatima in Portugal begeht 2017 den 100. Jahrestag der Marienerscheinungen. Im Jubiläumsjahr sind eine Reihe von Gottesdiensten, Prozessionen, Konzerten etc. vorgesehen. Der Heilige Vater wird als Pilger vom 12. bis 13. Mai 2017 nach Portugal reisen und so besteht das Programm hauptsächlich aus Gebetsmomenten. Die einzigen geplanten Begegnungen sind daher ein Treffen mit dem Präsidenten der Republik, Marcelo Rebelo de Sousa, nach der Ankunft auf dem Flugstützpunkt von Monte Real; eine kurze Begegnung mit dem Premierminister António Costa am Morgen des 13. Mai, sowie ein Mittagessen mit den Bischöfen von Portugal im Exerzitienhaus Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel, wo er auch übernachten wird. Franziskus wird das vierte Oberhaupt der Katholischen Kirche sein, der Fatima besuchen wird, nach Paul VI. (1967), Johannes Paul II. (1982, 1991 und 2000) und Benedikt XVI. (2010).

Gedenken an 100 Jahre Fatima

Alles begann am 13. Mai 1917 in der Nähe des kleinen portugiesischen Ortes Fatima. Drei Hirtenkinder weideten Schafe nahe ihrem Dorfe, als ihnen an einer Steineiche die Gottesmutter Maria als weiß gekleidete Frau erschien. Sie sprach zu ihnen und forderte sie auf, den Rosenkranz zu beten. Fortan wiederholte sich das Ereignis ein halbes Jahr lang an jedem 13. des Monats. Am 13. Juli sprach Maria Prophezeiungen aus, die als „Geheimnisse von Fatima“ bekannt werden. Die Erlebnisse der Kinder sprachen sich herum und wurden auch von Medien aufgegriffen. Die Erscheinungen endeten am 13. Oktober 1917 mit einem furio¬sen Sonnenphänomen, das zehntausen¬de Schaulus¬tige mit ansahen.
Heute ist Fatima einer der berühmtesten Wallfahrtsorte der Welt. Millionen von Pilgern kommen jedes Jahr, um vor der Marienstatue zu beten und Buße zu tun. Fatima gehört mit jährlich zwischen vier und sechs Millionen Pilgern neben Lourdes in Frankreich, Guadalupe in Mexiko und Aparecida in Brasilien zu den größten katholischen Wallfahrtsorten.
Die Seherkinder hießen Jacinta und Francisco Marto und Lucia dos Santos und waren zum Zeitpunkt der Marienerscheinung sieben, neun und zehn Jahre alt. Sie wuchsen in der kargen Hochebene Mittelportugals auf. Die Kinder waren traditionell fromm erzogen, lebten aber in einem kirchenfeindlichen Regime, das Feiertage abschaffte und kirchliche Einrichtungen und Orden schloss. Die Geschwister Francisco und Jacinta starben bereits 1919 und 1920 an der Spanischen Grippe. Ihre Cousine Lucia trat ein Jahr später ins Kloster ein. Die Ordensfrau starb 2005 mit 97 Jahren.

Die drei Prophezeiungen der Muttergottes sind als „Geheimnisse von Fatima“ bekannt geworden. Beim ers¬ten Mal sagte Maria, so die Seherkinder, einen weiteren Krieg nach dem Ende des ersten Weltkrieges voraus. In apokalyptischen Bildern hätten sie eine Vision der Hölle gesehen. Die zweite Weissagung bezieht sich auf die Bekehrung des kommunistischen Russlands. Das sagenumwobene dritte Geheimnis wurde erst 83 Jahre später vom Vatikan veröffentlicht, es ist die Prophezeiung eines weißen Bischofs, der von Kugeln getroffen zusammenbricht. Eine Vorhersage des Attentats auf Papst Johannes Paul II. am 13. Mai  1981 – dem Jahrestag der Marienerscheinung in Fatima?

Papst Johannes Paul II. pilgerte genau ein Jahr nach dem Attentat nach Fatima und ließ eine der drei Pis¬tolenkugeln in die Krone der Maria einsetzen. Er traf die Seherin Lucia dos Santos, mit ihr verband ihn bis zu  ihrem Tod eine enge Freundschaft. Bei seiner dritten Reise nach Fatima im jahr 2000 sprach Papst Johannes Paul II. die beiden Seherkinder Francisco und Jacinta Marto selig. Einen Monat später veröffentlichte der Vatikan auf Bitten des Papstes das dritte bis dahin unter Verschluss gehaltene Geheimnis von Fatima. Lucia dos Santos hatte den Text 1944 geschrieben und darum gebeten, das Geheimnis nicht vor 1960 bekannt zu geben. Die Päpste von Pius XII. bis Johannes Paul II. lasen es, veröffentlichten den Inhalt aber nicht. Wegen dieser Geheimhaltung wurde lange vermutet, der Text enthalte schreckliche Zukunftsvisionen im Sinn einer Weltuntergangs-Prophezeiung.

Am 13. Februar 2005 starb Lucia dos Santos in ihrem Kloster in Coimbra nahe Fatima. An ihrem dritten Todestag 2008 erteilte Papst Benedikt XVI. sein Einverständnis für die Einleitung des Seligsprechungsprozesses von Sr. Lucia und setzte damit eine Regelung des Kirchenrechtes außer Kraft, wonach ein Seligsprechungsverfahren frühestens fünf Jahre nach dem Tod einer Person eröffnet werden darf.

ORF Live Übertragung am Samstag den 13. Mai 2017

09.55 Uhr – ORF 2 – 100 Jahre Fatima
10.15 Uhr – ORF 2 – Papst Franziskus in Fatima

Souveräner Malteser-Ritter-Orden

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