Fahrsicherheitstraining für Einsatzfahrer im Rettungsdienst
Am Samstag, dem 23. April 2017, fand sich eine ehrenamtliche Gruppe der MALTESER im Fahrtechnik-Zentrum Teesdorf des ÖAMTC ein, um den sicheren Umgang mit Rettungsfahrzeugen im Straßenverkehr zu üben und um auf schwierige und oft gefährliche Einsatzszenarien im Straßenverkehr besser vorbereitet zu werden. Der ganztätige und sehr intensive Ausbildungstag ermöglichte den Teilnehmern die Erlangung bzw. die Rezertifizierung für den Rettungsführerschein – einer besonderen Ermächtigung gemäß Führerscheingesetz zur Inbetriebnahme und zum Lenken schwererer Einsatzfahrzeuge im Rettungsdienst. Nach mehreren Theorieeinheiten zu den Themenbereichen Straßenverkehrsordnung, Verkehrspsychologie, besondere Gefahren für Blaulichtfahrzeuge im Straßenverkehr, sowie Fahrtechnik und Physik, ging es für die MALTESER schließlich auf die ÖAMTC-Teststrecke, wo das theoretische Wissen einen ganzen Tag lang praktisch geübt werden konnte. „Bei unseren schweren Rettungsfahrzeugen wird unseren Auszubildenden schnell die Wirkung von Flieh- und Bremskräften sowie die Grenzen der physikalischen Belastung bzw. der Kraftübertragung bewusst,“ so der Einsatzleiter Philipp Thomas. Ganz nach der Devise „better safe than sorry“ wurde den Teilnehmern der sichere Umgang mit den Fahrzeugen vermittelt. Naturgemäß gehört es zum Einsatzprofil eines Fahrers im Rettungsdienst, den Unglücksort schnellstmöglich erreichen bzw. den Patienten so rasch wie möglich anschließend in ein Krankenhaus verbringen zu müssen. Somit ist Geschwindigkeit eine permanente Komponente des Tätigkeitsspektrums, die jedoch mit ihrer Zunahme besondere Tücken mit sich bringt. Denn genau dieser Faktor „Geschwindigkeit“ ist es, der das Unglücksbild bei einem Aufprall nachhaltig beeinflussen kann – je schneller, desto schlimmer die Konsequenzen, wenn `mal etwas schief geht. Dessen müssen sich insbesondere Einsatzfahrer immer wieder bewusst sein! „Das Lenken eines Einsatzfahrzeuges birgt besondere Gefahren, und deshalb werden unsere Fahrer nicht nur besonders geschult, sondern wir erwarten, dass sie ein überdurchschnittlich hohes Verantwortungsbewusstsein an den Tag legen, bevor sie die Lenkerberechtigung erlangen und eines unserer Fahrzeuge in Betrieb nehmen,“ erläutert Matthias Lammerhuber, Referent für Fahrerausbildung der MALTESER. Bitte vergewissern Sie sich, dass Sie sich und niemanden anderen gefährden und machen Sie dem Einsatzfahrzeug schnellstmöglich Platz – wir fahren mit Blaulicht und Folgetonhorn nicht zum Schnellimbiss („urban legend“), sondern versuchen das Leben eines Menschen zu retten! Wenn Sie an einer roten Ampel stehen, und dadurch ein Einsatzfahrzeug (Blaulicht und/oder Folgetonhorn) behindern, dürfen Sie in den Kreuzungsbereich einfahren, um dem Blaulichtfahrzeug das Vorankommen zu ermöglichen. Dies darf aber nur dann erfolgen, wenn es für Sie sicher ist, und kein anderer Verkehrsteilnehmer gefährdet wird. Sobald das Einsatzfahrzeug vorbeigefahren ist, machen Sie den Kreuzungsbereich frei und fahren sicher weiter – das bedeutet auch, dass Sie Ihre Fahrt rascher fortsetzen können 😉HINWEIS: Wenn Ihnen ein Einsatzfahrzeug mit Sondersignal begegnet …
TIPP des Tages zum schnelleren Vorankommen: