Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom heiligen Johannes zu Jerusalem von Rhodos und von Malta

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Christi Himmelfahrt, 5. Mai 2016 – Jahrtag der Feuerwehr in Mailberg –

16/06/2016 


Im Namen des Vaters + des Sohnes + des Heiligen Geistes

Ich freue mich, dass Sie heute da sind. Sie sind skeptisch, ich weiß. Ich weiß auch, dass Sie nicht ganz behaglich sind. Die Kirche ist doch ein seltsames, fremdes Terrain. Nicht Ihr Zuhause. Irgendwie schön, irgendwie richtig, aber auch eigenartig, fast bis zum Unsympathischen. Das liegt nicht an mir; es wäre mit einem anderen Pfarrer nicht viel anders. So ist Ihre Situation jetzt, – und ich kann daran gar nicht viel ändern, fürchte ich.

Sie sind skeptisch. Auch deswegen: „Himmelfahrt“, „Auferstehung“… kein vernünftiger, aufgeklärter, moderner Mensch kann solches Zeug wirklich glauben. Ich schon. Ich glaube, dass es wahr ist. Und ich traue mir zu, das alles so zu erklären, dass es Sinn macht. Ob Sie dann glauben, ist eine andere Sache. Noch keiner ist zum Glauben gekommen, weil die Argumente gut waren.

Was bedeutet „Himmelfahrt Christi“? Es bedeutet „Auftrag ausgeführt!“ Was war der Auftrag? Die Rettung der Welt. Nicht weniger. Die Rettung aller Menschen. Durch den Sohn Gottes. Durch seinen Sieg. Nicht über irgendeine Armee, sondern über den Tod. Und zwar nicht den guten, milden Tod, sondern den bösen, zerstörerischen, ewigen Tod.

Himmelfahrt Christi fasst den Kern des Christentums zusammen: Gott wird Mensch, um den Menschen zu retten vor dem kalten Tod. Jesus ist der Sohn Gottes. Sein Tod ist ein Liebesbeweis für den Vater und die Menschen. Der größte Liebesbeweis, der je erbracht wurde. Seine Auferstehung von den Toten ist der Wendepunkt der Weltgeschichte.

Sehr einfach. Und unfassbar. Eine unfassbare Geschichte. Die größte und beste und tollste aller Zeiten. Ich glaube, sie ist wahr.

Wenn Sie damit gar nichts anfangen können, sind Sie kein Christ. Sehr einfach. Wenn Sie diese Geschichte anrührt, umtreibt, beschäftigt, Ihnen Fragen aufgibt, wenn Sie sich wünschen, glauben zu können, wenn überhaupt irgendwie Ihre Hoffnung, Ihr Glaube, Ihre Liebe hier im Spiel sind, dann sind Sie dabei, Christin oder Christ zu werden. Keiner ist Christ in dem Sinn, dass er angekommen wäre. Jeder wird Christ. Sogar der Papst ist noch dabei, Christ zu werden. Sich darauf einlassen, das ist das Entscheidende. Das trennt Christen von Nicht-Christen, auch hier in Mailberg.

Himmelfahrt Christi: Auftrag ausgeführt! Jesus kommt zurück dorthin, wo er vorher war. Beim Vater. Alles ist gut. Der rettende, der tröstliche Sieg. Nichts anderes bedeutet der Glaubenssatz: „Er sitzt zur Rechten Gottes.“ Himmelfahrt Christi bedeutet zweitens: Ausweitung der Kampfzone.

Ich bin jetzt hier, in Mailberg, nicht in Wien. Und Sie sind hier, in der Kirche und erst nachher beim Wirt. Wir Menschen können immer nur an einem einzigen Ort sein, nicht an zwei Orten zugleich. Dieses Gesetz galt auch für Jesus aus Nazareth. Es gilt nicht mehr für die auferstandenen Jesus. Der kann überall sein, überall zur gleichen Zeit. Auferstehung des Leibes bedeutet: Die Grenzen von Raum und Zeit gelten nicht mehr (Erscheinungen nach Ostern. Präsenz in Mailberg, in Stronsdorf, im Tabernakel, in den Herzen). Himmelfahrt bedeutet also Ausweitung. Nieder mit den Grenzen! Ausweitung der Kampfzone. Denn Christus handelt ja weiter.

Wir tun mal dies, mal das; manchmal viel, manchmal wenig. Der Auferstandene ist höchste Energie, unablässige Tat. Und dennoch zugleich Ruhe, Frieden, Stille. Gott ist die Tat. Aber nicht die Hektik.

Was tut Jesus dort beim Vater? Anbeten. Sie wissen, was das ist: Bewundern (…) Eintreten. Auch das kennen Sie. Es kommt vor, dass Sie für einen anderen Partei ergreifen, ein gutes Wort einlegen, ihn empfehlen. Kirche sein. Jesus ist dort das Zentrum der Kirche. Deswegen ist die Kirche zuerst im Himmel und deswegen ist sie heilig. Weil Jesus ihre Mitte ist. Richten. „Er wird wiederkommen, zu richten die Lebenden und die Toten.“ Jeden nach seinen Taten. Das Gericht ist: Wahrheit, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zugleich. Herrschen. „Und seines Reiches wird kein Ende sein“, bekennen wir und wir beten: „Dein Reich komme!“ Dieses Reich, das so viel anders ist als die Reiche dieses Welt. Das Reich des Glücks, das wir nicht machen, mit Geld oder Leistung oder Alkohol oder Sex, sondern das uns geschenkt wird. Jesus lebt und ist von dort oben Freude, Trost und Lohn für die, die glauben.

Zum mündlichen Vortrag bestimmt, verzichtet dieser Text auf Quellenangaben. Jede Vervielfältigung und Veröffentlichung bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Autors.

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