Der Großhospitalier des Malteserordens im Heiligen Land
In den letzten Tagen besuchte Großhospitalier Josef D. Blotz das Heilige Land – eine der derzeit heikelsten Regionen der Welt – nach den Anschlägen vom 7. Oktober 2023 und der sich daraus ergebenden humanitären Krise im Gazastreifen. Mit diesem Besuch sollten die Prioritäten der Arbeit des Souveränen Malteserordens unter der Leitung des Großhospitaliers hervorgehoben werden. Beim ersten Treffen fand ein intensiver Austausch mit dem lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, und Mitgliedern des Patriarchats statt. Dieses sehr konstruktive Treffen war das dritte innerhalb von 18 Monaten und wurde im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen dem Orden und dem Patriarchat organisiert. In diesem Rahmen werden Grundversorgungsgüter wie Lebensmittel für den Norden Gazas bereitgestellt und ein Projekt für eine Klinik für medizinische Grundversorgung ins Leben gerufen, das hoffentlich bald in Gaza umgesetzt werden kann. Das Treffen bot Gelegenheit, dem Patriarchen für sein Vertrauen und seine Zusammenarbeit seit Beginn dieses gemeinsamen Projekts im letzten Jahr zu danken. Die anschließenden Treffen fanden in der deutschen Botschaft in Israel in Tel Aviv mit Botschafter Steffen Seibert sowie mit der deutschen Geschäftsträgerin bei der Palästinensischen Autonomiebehörde, Ulrike Bormann, in Jerusalem statt. Der Schwerpunkt lag auf der Krise in Gaza und es wurde der deutschen Regierung für die Bereitstellung der ersten beträchtlichen Mittel zum Start der Gaza-Mission im Juli 2024 gedankt. In Ramallah traf der Großhospitalier schließlich mit der palästinensischen Ministerin für soziale Entwicklung, Dr. Samah Hamad, zusammen. Im Mittelpunkt dieses Treffens stand das Holy Family Hospital in Bethlehem. Das Krankenhaus bietet seit 1990 Geburtshilfe und Neugeborenenversorgung an und ist eine herausragende Einrichtung des Malteserordens. Seit der Eröffnung des Krankenhauses wurden dort 105.000 Kinder entbunden und versorgt. Als die wichtigsten Ziele für die Zukunft wurden die Partnerschaft mit dem Gesundheitsministerium der Palästinensischen Autonomiebehörde und die Finanzierung des Krankenhauses identifiziert. Darüber hinaus informierte man die Ministerin allgemein über die Absichten des Ordens im Gazastreifen. Am letzten Tag der Mission besuchte der Großhospitalier das Holy Family Hospital und stellte den neuen Aktionsplan der Leitung des Ordre de Malte France sowie in einer Vollversammlung dem gesamten Krankenhauspersonal vor. Dieser basiert auf einer strategischen Überprüfung und zielt darauf ab, die Dienstleistungen des Krankenhauses zu optimieren. Dabei werden auch die Herausforderungen in den Bereichen Management, Verwaltung, Finanzierung und Entwicklung berücksichtigt. Die Mitarbeitenden wurden eingeladen, diesen Moment mit den Mitgliedern des Internationalen Kuratoriums zu teilen. Der Großhospitalier dankte dem Personal insbesondere dafür, dass es sich seit 35 Jahren für diese Mission unter dem achtspitzigen Kreuz engagiert. Die vom Großhospitalier besuchten Projekte sind Teil der jahrzehntelangen Aktivitäten des Ordens im gesamten Nahen Osten. Der Großhospitalier ist bestrebt, das Engagement des Ordens über nationale Grenzen hinweg zu koordinieren und weiterzuentwickeln. Dieser regionale Ansatz steht auch im Einklang mit den Zielen der Libanon-Konferenz in Rom im April dieses Jahres, die vom Großkanzler des Ordens und dem deutschen Botschafter beim Malteserorden gemeinsam organisiert wurde.




