Und morgen treffen wir uns gestern
Eine Geschichte über Demenz, die Mut macht. Von Gloria Krenn Das Leben hört nicht auf, weil jemand an Alzheimer erkrankt. Doch die Zeit, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Der Tag beginnt nicht mehr am Morgen und endet nicht mehr am Abend. Man lebt nur im Hier und Jetzt. Aber ist Leben im Hier und Jetzt nicht das, was wir alle machen sollten? Diese Frage stellt Pfleger Micha der Medizinstudentin Anna, welche einen Patienten mit Spitznamen Fisch während seiner Demenzerkrankung begleitet. Sie wird dabei von Professor Luck unterstützt. Jedoch hört Anna nicht immer auf den Rat des Professors. Sie beschließt, Fisch seinen letzten Traum zu erfüllen und fliegt mit ihm kurzerhand nach Rom, um sich dort mit dessen Jugendliebe und Exfrau Sophia zu treffen. Auf der turbulenten Reise lernt Anna nicht nur mehr über die Krankheit Demenz, sondern auch über den Sinn des Lebens. Mit dieser aufklärenden und zugleich romantischen Geschichte beleuchtet der Autor und Arzt, Dr. med. Carsten Lekutat, in seinem Roman „Und morgen treffen wir uns gestern“ eine ganz neue Perspektive der Demenz. Gedanken, Gefühle und Eindrücke ab der Frühdiagnose bis zur fortgeschrittenen Krankheit werden ausführlich erzählt. Für die Angehörigen ist es oft schwer zu verstehen, was passiert. Beim Lesen des Buches hat man die Chance, Einblicke in die Gefühlswelt eines Demenzpatienten zu bekommen, und vielleicht ermöglicht dies auch den Angehörigen, die Erkrankten besser zu verstehen. Vor allem bezieht sich Carsten Lekutat auf den Aspekt, dass Demenz nicht unbedingt von Traurigkeit oder Unglück begleitet wird. Vielmehr ist es ein Leben auf eine andere Art, die auch Glück und Freude miteinschließt. Das Buch ist sehr verständlich und einfach zu lesen. Im Anhang führt der Autor durch eine kurze wissenschaftliche Abhandlung. Er klärt auf, wie man Demenz erkennt, wie man vorbeugen kann, wie man den Verlauf einer bestehenden Erkrankung verlangsamt und was es bedeutet, achtsam durchs Leben zu gehen. Dr. med. Carsten Lekutat. Und morgen treffen wir uns gestern. Eine Geschichte über Demenz, die Mut macht. Becker Joest Volk Verlag GmbH & Co. KG, 2. Auflage April 2018, 180 Seiten, ISBN 978-3-95453-144-8, 20,90 Euro Dieses Buch haben wir in unserer Zeitung „Die Malteser“ – Ausgabe 2021/2 – vorgestellt!Und morgen treffen wir uns gestern
Neue Perspektiven
Leben auf eine andere Art