Segensgottesdienst zum Welttag der Armen

„Streck dem Armen deine Hand entgegen“

lautete das Motto des diesjährigen Welttages der Armen, der 2016 von Papst Franziskus eingeführt und heuer am 15. November begangen wurde. Das Zitat aus dem Buch Jesus Sirach im Alten Testament weckt sogleich Assoziationen mit „obsequium pauperum“, Hilfe den Bedürftigen, aus dem Leitsatz des Malteserordens.

Diesem Prinzip getreu beteiligten sich die Malteser an der Organisation des traditionellen Segensgottesdienstes mit Kardinal Schönborn und anschließender Essensausgabe für 120 Armutsbetroffene. Schon vor Beginn sorgten die Malteser, die mit insgesamt 20 Personen im Einsatz waren, beim Eingang der Franziskanerkirche mit der Durchführung von Hygienemaßnahmen und Fiebermessstation für die größtmögliche Sicherheit aller Teilnehmer. Der Gottesdienst wurde von Armutsbetroffenen selbst gestaltet, die als Ministranten, Lektoren und Musiker in Erscheinung traten. Während des Einzelsegens und beim Auszug aus der Kirche mit gleichzeitiger Essensausgabe, die leider coronabedingt nicht wie geplant in festlichem Rahmen im Refektorium des Franziskanerklosters und im Curhaus St. Stephan stattfinden konnte, kümmerten wir uns gemeinsam mit Freiwilligen der Franziskaner als Ordner um einen geregelten Ablauf. Das Essen selbst bestand in einem dreigängigen Festmahl, das ein Küchenteam der Malteser in den Stunden vor dem Gottesdienst frisch zubereitet hatte. Im persönlichen Gespräch bedankte sich Kardinal Schönborn im Namen von Papst Franziskus für unseren Dienst. Besonders in Erinnerung bleiben außerdem die Zusammenarbeit und die persönlichen Begegnungen mit armutsbetroffenen Freiwilligen und Teilnehmern. In einer Zeit der weltweiten Krise war dieser Nachmittag ein Ausrufezeichen dafür, dass man trotz Einhaltung der Abstandsregeln durch ein nettes Wort, ein herzhaftes Lachen die Barriere der Einsamkeit durchdringen und ein Gefühl des Miteinanders schaffen kann.

Der Welttag der Armen findet einmal im Jahr statt, um auf das Thema aufmerksam zu machen und die Gesellschaft dafür zu sensibilisieren. Wir alle sind jedoch dazu aufgerufen, 365 Tage im Jahr dem Armen die Hand entgegenzustrecken und aktiv an einer Welt zu bauen, in der Armut keinen Platz mehr hat.