Migranten und Flüchtlinge: Treffen der europäischen Projektverantwortlichen des Malteserordens in Rom
Rom, 13. April 2018 – Das Ziel des Meetings in der Magistralvilla war es, sich über die größten Herausforderungen und modellhafte Vorgehensweisen bei Langzeiteinsätzen für Migranten und Flüchtlinge auszutauschen. Es nahmen Projektverantwortliche des Malteserordens für Italien, Frankreich, Deutschland, Österreich, die Tschechische Republik und Ungarn teil. Jeder Vertreter brachte die Erfahrungen seiner Assoziation oder operativen Struktur bei der Durchführung von Rettungsprojekten, bei der Aufnahme und der Integration mit ein. Darunter war auch Malteser International, das internationale Hilfswerk des Malteserordens. Italien betreffend wurde auf den maßgeblichen Einsatz der medizinischen Teams des italienischen Hilfskorps hingewiesen, die auf den Schiffen der italienischen Behörden im Einsatz sind. In zehn Jahren intensiver Aktivitäten auf dem Mittelmeer konnten Tausende von Migranten gerettet werden. Allein im ersten Quartal diesen Jahres waren es 1400 Migranten. Der Malteserorden in Deutschland ist durch die Malteser Werke seit 1989 im Bereich Flüchtlingshilfe aktiv und illustrierte seinen gut gegliedertes Willkommens- und Integrationsprogramm, das Sprach- und Kulturkurse, psychosoziale Unterstützung, Berufsorientierung und besondere Projekte für Behinderte und Opfer von Menschenhandel vorsieht. Auch Frankreich, das sich auf den Rechtsbeistand für religiöse Minderheiten auf der Flucht vor Verfolgung und Flüchtlinge in Haftanstalten spezialisiert hat, nahm an den Treffen teil. Eine wichtiger Beistand, der im Jahr 2017 rund 6.300 Migranten und Flüchtlingen geholfen hat. Der europäische Rahmen wird durch den gemeinsamen Einsatz von Österreich, der Tschechischen Republik und Ungarn vervollständigt, die auf der sogenannten Balkanroute im Jahr 2016 ihre Zusammenarbeit bei der Rettung und Unterstützung intensiviert haben, indem ehrenamtliche Mitarbeiter auf den Hauptstrecken von Osten Richtung Europa postiert wurden. Dort boten sie Hilfe, Unterschlupf, Nahrung und medizinische Hilfe zu geben. An zwei Tagen wurde über die Gründe der Massenbewegung gesprochen, deren Zahlen durch das demographische Wachstum auf der südlichen Hemisphäre, das Andauern von Kriegen und den Klimawandel weiter strige werden. Letzter Faktor wird meistens unterschätzt, wie Großkanzler Albrecht Boeselager schildert: „Wenn die internationale Gemeinschaft dies nicht ernsthaft angeht, wird die Zahl der Migranten erheblich ansteigen.“ Trockenheit, Erdverschiebungen und Bergrutsche sind die größten Herausforderungen für die Mitarbeiter von Malteser International, die täglich mit den Naturkatastrophen und humanitären Notsituationen umgehen müssen. Das internationale Hilfswerk ist an rund 100 Projekten in mehr als 20 Ländern beteiligt.