Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom heiligen Johannes zu Jerusalem von Rhodos und von Malta

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Sonntag im Jahreskreis (B), 11. Februar 2018

11/02/2018 


Im Namen des Vaters + des Sohnes + des Heiligen Geistes

Wenn ein Christ sich nicht für Christus interessiert, – dann weiß ich auch nicht. Das ist doch der allererste Grund, warum wir am Sonntag zusammenkommen und das Evangelium anhören: Christus kennen lernen. Weil wir Christen sind.

Da heißt es heute: „Jesus hatte Mitleid mit ihm, – streckte seine Hand aus – , berührte ihn – und sagte: Ich will es: – Werde rein!“ Jesus hat Mitleid, er hat Mut und er hat Macht. Wenn Sie Jesus nachfolgen wollen, – eben weil Sie Christen sind –, dann müssen Sie es ähnlich machen wie er: Mitleid, Mut und Macht.

Mitleid haben bedeutet einfach: Sich in die Lage des anderen versetzen. Den anderen wahrnehmen und versuchen, ihn zu verstehen. Anders gesagt: Einmal fünf Minuten lang nicht nur an sich selbst denken und von sich selbst reden. Fragen. Wirklich zuhören. Mitleid ist Liebe mit Disziplin. Nicht Gefühlsduselei.

Mut. Jesus hat Mut, denn er fasst einen Mann an, vor dem alle anderen Angst haben. Begründete Angst: Der Mann hat eine ansteckende Krankheit. Die Aussätzigen werden gemieden; man schließt sie aus. Wer Aussätzige anfasst, riskiert, auch selbst gemieden zu werden. Aber es geht hier gar nicht um diese oder jene Krankheit. Es geht zuallererst um Mut. – Männer, die nur aus Angst vor dem Gerede der anderen nicht in die Kirche gehen, kann ich beim besten Willen nicht mutig nennen, tut mir leid. Mut hat übrigens nicht der, der keine Angst hat. Wer nie Angst hat, ist im Zweifelsfall nur ein Idiot. Mut hat der, der seine Angst überwindet. Wie Jesus am Ölberg.

Macht. Jesus hat Macht, offenkundig. Göttliche Macht. Aber wir, wir armen Christen am Rand der Gesellschaft? Wo hätten wir denn Macht? Wer so fragt, denkt nur in alten Bahnen, schaut nur auf das, was er sieht, auf das vor seiner Nase. Christen sollten mehr Phantasie haben, mehr Scharfblick, mehr Geist. Denn Sie haben in Ihrer Taufe den Heiligen Geist empfangen. In Ihrer Firmung wieder. Wenn der Heilige Geist keine Macht ist, dann weiß ich nicht… Anders als die Trump-Macht oder Lugner-Macht oder Google-Macht, aber eben doch: Macht.

Was ist Ihre Macht? Sie können beten. Und wenn Sie zusammen mit Christus beten (!), werden Ihre Gebete erhört, unfehlbar. Sie können reden, die Wahrheit sagen. Die Wahrheit ist eine Macht. Sie können lieben. Haben Sie noch nie gemerkt, wie Ihre Liebe Ihren Partner verändert, wie sie Ihren Kindern hilft? Ihre Liebe verändert die Welt! Vom Heiligen Geist kommt die Gabe der Stärke: Mut. Wer Mut hat, hat auch Macht. Die Macht des guten Beispiels. Die Macht des Widerstandes und der Alternative. „Alle – ich nicht!“ Das ist ein Wort des Stolzes – und es kommt aus der Bibel.

„Jesus hatte Mitleid mit ihm, streckte seine Hand aus (!), berührte ihn und sagte…“ – Haben auch Sie Mitleid! Strecken Sie Ihre Hände aus: Tun Sie etwas. Berühren Sie diese Welt: Trauen Sie sich etwas! Und reden Sie! Wovon? Von Ihrem Glauben.

Und klären Sie Ihre Lebensziele. Wozu das alles? Was ist das Ziel?

„Ob ihr esst oder trinkt oder etwas anderes tut: tut alles zur Verherrlichung Gottes.“ Das steht in der Lesung. Wer nur rennt und wurstelt, wer gar kein Ziel kennt, der wird vom Menschen zur Wühlmaus. Wer nur fürs Geld hakelt, nur für den Erfolg oder den Sieg oder das Ansehen, der greift zu kurz. Der läuft an die Wand, über kurz oder lang. Wer aber arbeitet, atmet, liebt, aufräumt, singt, rechnet, kocht, verkauft, in der Pfarre hilft, Orgel spielt, den Altar schmückt, Kinder erzieht zum Lob Gottes, der hat einen weiten Blick. Der muss sich nicht stressen mit dem Unterschied zwischen klein und groß, wichtig und unwichtig, Erfolg und Misserfolg. Er wird großzügig. Dem zerrinnt das Leben nicht zwischen den Fingern. Er hat Raum und Ziel: Zur Verherrlichung Gottes… Gott aber ist die Liebe. Wer so handelt, zum Lob Gottes, der handelt also letztlich aus Liebe. Ein gutes Leben.

FÜRBITTEN

Vater im Himmel,
in der Woche, die heute beginnt, wollen wir immer wieder etwas zu Deinem Lob tun: Hilf uns dabei.
Öffne uns Herz und schenke uns Mitleid für andere
Stärke unser Herz und schenke uns Mut.
Du hast uns die Macht des Heiligen Geistes gegeben: Lass uns tätig werden.

Der 11. Februar ist der Tag Unserer Lieben Frau von Lourdes und der Welttag der Kranken. Wir beten: Jesus. Du hast Deine Mutter zur hl. Bernadette geschickt, damit sie Zeugnis für Dich ablegt. Bernadette fand auf dieser Welt trotz vieler Schwierigkeiten ihren Frieden. Aber keine Heilung ihrer Krankheit.

Mache auch unsere Kranken auf die Fürsprache Deiner Mutter zunächst an der Seele gesund und dann – wenn es Dein Wille ist – am Körper.

Zum mündlichen Vortrag bestimmt, verzichtet dieser Text auf Quellenangaben. Jede Vervielfältigung und Veröffentlichung bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Autors.

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