Das Heilige Requiem für den Malteser Bundesseelsorger Hw. Konstantin Spiegelfeld

3.12.22 / Das Heilige Requiem für den Malteser Bundesseelsorger „Koni“ / Hw. Konstantin Spiegelfeld, im Stephansdom, zelebriert von S. Emz. der Hwdgst. Herr Erzbischof von Wien, Kardinal Dr. Christoph Schönborn OP

Fra`Gottfried Kühnelt-Leddihn, Großprior des Malteserordens in Österreich, erinnert sich….

…vor 44 Jahren haben wir uns kennengelernt, als sich unsere Wege erstmals berührten, Du hast Maschinenbau studiert, ich war junger Familienvater – getroffen haben wir uns im Kampf gegen das achtfache Elend unter dem achtspitzigen Kreuz.

Wer war es wohl, der Dir nach ersten Berufserfahrungen die Augen und Ohren öffnete für einen ganz besonderen Ruf: statt Papier zu produzieren, auf dem womöglich belanglose Worte festgehalten werden sollten, das WORT schlechthin zu verkünden, das WORT von der barmherzigen Liebe eines unbeschreiblichen Gottes. Du hast diese Botschaft nicht nur Studenten verkündet und in einer Pfarre in unmittelbarer Nachbarschaft zu unseren älteren Geschwistern im Glauben und zu Muslimen; als Bereichsseelsorger und Bundesseelsorger waren es auch die Herren Kranken und wir, deren Diener, denen Du Freund und Seelsorger warst. Du kanntest all die Nöte und Sorgen nicht nur der Menschen, die sich uns anvertraut haben, sondern auch die der Malteser. Ob Urlaub mit Gott in Rhodos, Malta, oder Wallfahrten nach Mariazell, Lourdes, Assisi oder Rom – überall hast Du Freude verbreitet und unsere Herzen für die frohe Botschaft geöffnet; wie vielen Menschen hast Du wohl das fünfte Evangelium, das Heilige Land nähergebracht?

Schließlich hast Du mich begleitet, als ich nach dem Tod meiner Frau den Ruf verspürte, mein Leben wesentlich intensiver in den Dienst des Ordens zu stellen. Einfühlsam und mit sicherer Hand hast Du mich auf diesem Weg vom Postulat über das Noviziat und die zeitlichen Gelübde zu jenem entscheidenden Tag geführt, an dem ich in Heiligenkreuz die feierlichen Gelübde zum Professritter ablegen durfte.

Lieber Koni, Du hast durch Zeit, die Du gespendet hast, durch Zuhören, durch Zuwendung Spuren hinterlassen in dem Boden, in dem unsere unvergängliche Bruderschaft verwurzelt ist – so wie Dein Vater – kein Sturm, keine Flut werden sie verwischen. Für diese Spuren aus mehr als vier Jahrzehnten danke ich Dir, Vergelt’s Gott.