Der Souveräne Ritter- und Hospitalorden vom Heiligen Johannes zu Jerusalem von Rhodos und von Malta ist einer der ältesten katholischen Laienorden weltweit.
Die MALTESER unterstützen durch ihre humanitäre Hilfe über 15 Millionen notleidende Menschen in 120 Ländern weltweit, unabhängig von deren Herkunft, Religion oder politischer Überzeugung.
Die MALTESER Organisationen in Österreich – geleitet vom Hospitaldienst / MHDA (Malteser Hospitaldienst Austria) – ist seit Beginn der Corona Krise in Bereitschaft und steht in engem Kontakt mit den Gesundheitsbehörden und anderen Hilfsorganisationen des Landes. Es wurde ein Krisenteam installiert, um die gesamte Kommunikation mit den öffentlichen Gesundheitsdiensten und zu den eigenen Mitgliedern zu koordinieren. Es wurde die Verfügbarkeit des MALTESER Rettungsdienstes sicher gestellt. Es gibt einen guten Austausch mit dem öffentlichen Koordinierungszentrum MDKS (Magistratsdirektion Krisenmanagement und Sofortmaßnahmen) in Wien, wo die MALTESER auch an den regelmäßigen Treffen teilnehmen. Aus Sicherheitsgründen und angesichts des erhöhten Infektionsrisikos ist die Mitarbeit im Sanitätsdienst für alle Mitglieder über 60 Jahre untersagt. Alle anderen Sanitäter und Rettungshelfer (eine erhöhte Anzahl aufgrund der Schließung von Universitäten) werden gebeten, ihre Bereitschaft mitzuteilen.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
5. April 2020; „COVID-19 in Österreich“- Bericht des Pro-Hospitaliers Dr. Bartolomäus Graf von Khevenhüller-Metsch
Die allgemeine Situation in Österreich am 5. April 2020 um 15:00 Uhr ist folgende:
108.416 Personen wurden getestet,
11.907 Personen wurden positiv getestet,
1.056 Personen sind in Behandlung in Krankenhäusern, davon 204 auf der Intensivstation,
204 Todesfälle.
Österreich konzentriert sich auf die Intensivierung der Abnahme von Testungsproben. Am 2. April 2020 wurde eine beträchtliche Anzahl von Testfällen gemeldet, daher der große Sprung bei registrierten Testungen. In dieser Woche wird eine Untersuchung mit COVID-19-Tests in 2.200 zufällig ausgewählten Haushalten abgeschlossen, von den Ergebnisse erwartet man relative Klarheit im Hinblick auf Dunkelziffer.
Die Situation bezüglich der Krankenhauskapazitäten in Österreich bleibt mit ca. 1.000 aufgenommenen Patienten und Patientinnen stabil. Von diesen Personen werden 20% auf der Intensivstation behandelt.
Die MALTESER in Österreich beteiligen sich weiterhin mit Personal und Fahrzeugen an den täglichen Krankentransporten und Rettungsdiensten. Alle MALTESER Fahrzeuge sind im Einsatz, die Nachfrage steigt, da auch die Anzahl der Lieferservices zunimmt.
Die Kapazitäten der Bettenstation auf dem Wiener Messegelände sind zum Glück noch nicht erforderlich, da sich die allgemeine Situation zu stabilisieren scheint. Die ersten Patienten und Patientinnen könnten jedoch diese Woche eintreffen, da einerseits die Isolationsbedingungen zu Hause für manche Menschen schwierig sind und andererseits arbeiten die Krankenhäuser daran, ihre Personal zu entlasten.
In Wien wird gemeinsam mit dem Franziskanern – da diese an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen sind und Unterstützung benötigen – eine Kooperation im Zuge der Essensausgabe für Obdachlose ins Leben gerufen. Das Projekt ist diese Woche gestartet. Die MALTESER kochen 2-mal pro Woche und liefern das Essen zu den Franziskanern wo das Essen an obdachlose Menschen ausgegeben wird. Eine motivierte Gruppe – bestehend aus MHDA- und Ordensmitgliedern – kocht jeweils für rund 80 Personen. Eine wichtig Aktivität da viele Menschen derzeit nach warmen Mahlzeiten suchen, da derzeit mehrere, reguläre Ausspeisungen für Obdachlose geschlossen wurden.
Gleichzeitig unterstützen die MALTESER den Food-Serving-Dienst im Intercontinental Hotel. Das Hotel – wie alle anderen Hotels – ist geschlossen, bereitet aber täglich bis zu 300 Mahlzeiten zu, welche später über Lieferservices entweder zu Fuß, mit Fahrrad oder mit Auto und von Fiakern an Privathäuser verteilt werden. Ein MHDA-Teams koordiniert die Verteilerrouten und instruiert die Zusteller vor Ort gemeinsam mit der Caritas.
In allen Bundesländern wird die Online-Kommunikation zu unseren Patienten und Patientinnen, die zu Hause betreut werden intensiviert, sie werden telefonisch kontaktiert und es werden Briefe geschrieben und versandt. Während der Osterwoche kombinieren wir diese Kommunikationsaktivitäten mit Online-Gebetstreffen, welche sehr begrüßt und genützt werden.
Zum Glück entspannt sich die Situation langsam, aber die Anforderungen und Maßnahmen ändern sich laufend. Wir werden laufend berichten und sind bemüht zu helfen. Dort, wo Not ist.
25. März 2020 – Die Situation ändert sich laufend, die MALTESER werden regelmäßig über die weitere Entwicklungen informieren
Wir beteiligen uns am Krisenteam der Johanniter Unfallhilfe. Mit deren Hilfe werden auch die täglichen Krankentransporte, Rettungsdienste und der Ärztefunkdienst organisiert und koordiniert. Um diese Aufgabe besser erfüllen zu können, haben wir in Wien und Innsbruck Mitarbeiter nun geringfügig beschäftigt.
Gemeinsam mit den anderen Notfallorganisationen beteiligen wir uns am Aufbau eines großen Feldlazarettes auf dem Wiener Messegelände. Dieses Zentrum bietet Platz für ca. 4.000 Betten und soll ab nächster Woche für die Aufnahme von Patienten und Patientinnen bereitstehen. Bezüglich der Krankenhauskapazitäten wird eine enge Kooperation mit den öffentlichen Krankenhäusern in Wien aufrechterhalten.
Wir versorgen die VinziRast in Wien jede Woche mit Lunschpaketen.
Im Bundesland Tirol – welches unter Quarantäne gestellt wurde – bieten wir Ambulanzdienste für mögliche Coronavirus-Fälle in Rossau am Screening Point an. Wir unterstützen die vom Roten Kreuz betriebene Screening-Stelle, die als „Drive-In“ für Selbstfahrer konzipiert ist, im Innsbrucker Stadtteil Rossau. Darüber hinaus wird der Regelrettungsdienst unter den verschärften Bedingungen aufrechterhalten und insbesondere durch spezielle Schulungen und Maßnahmen gestützt.
In allen Bundesländern intensivieren wir die Online-Kommunikation mit unseren Patienten und Patientinnen, die zu Hause betreut werden und organisieren Einkaufsservices, indem wir die Lebensmittel für sie einkaufen und vor der Haustür abstellen.
Im Krankenhaus der Elisabethinen in Graz verteilen wir Tablets für die Kommunikation ohne physischen Kontakt. Zudem verstärken wir den Rettungsdienstbetreib des Roten Kreuzes in Graz-Stadt. In diesem Bereich wurden die Frequenzen erhöht, auf sämtliche Nachtdienst-Grzuppen bei denen Verstärkung notwendig ist. Gleichzeitig wird ein Telefondienst für die in der Steiermark Betreuten angeboten. Diese werden regelmäßig von dem ihnen zugeteilten MALTESER kontaktiert, es gilt die Einsamkeit einzudämmen und den Menschen das Gemeinschaftsgefühl und Nächstenliebe auch in Zeiten einer Quarantäne zu vermitteln. Zusätzlich übernehmen auch die Steirischen Malteser Besorgungen und Einkäufe, dort wo dies nicht selbst oder durch Verwandte/Freunde erledigt werden können. Auch für einen Ernstfall ist man in der Steiermark gerüstet, sollte es einen Anstieg an Erkrankungen geben, stehen die MALTESER der Katastrophenschutzabteilung des Land Steiermark mit Zelten, Feldbetten und Betreuungspersonal zur Verfügung.
In Oberösterreich ist durch konkrete Zuständigkeiten der laufende Kontakt zu den Betreuten sichergestellt, sie werden regelmäßig telefonisch, per Mail und postalisch kontaktiert. In Linz werden in Kooperation mit einem Altersheim Einkäufe und Erledigungen für die Bewohner übernommen.
Auch in Salzburg werden laufend Einkäufe und Besorgungen für Betreute, ältere oder erkrankte bzw. für alle die zur Gruppe der gefährdeten Personen zählen übernommen. Weiters werden wir an der Außenstelle Messe-Zentrum, wo ein Notfall-Spital durch das Rote Kreuz eingerichtet wurde, mitarbeiten. Unser Aufgabengebiet betreffen Fiebermesser, Transporte von Personen und von abgenommenen COVID-19 Testungsproben. In Abstimmung mit den anderen Organisationen werden 12-stündige Tag- oder Nachtdienste mit je 6 Maltesern übernommen.
Wir bedanken uns bei allen die zum Teil neben ihren Berufen oder in ihrem Urlaub so viele Stunden großartige, ehrenamtliche Arbeit leisten.