DAS GEBET – 9 Gedanken für ein gutes Gebet
Beten fällt nicht jedem leicht, aber Beten kann man lernen und wenn man regelmäßig betet, gelingt es einem schneller die Gedanken des Alltags ruhen zu lassen und sich im Gebet zu vertiefen. Gibt es einen richtigen Zeitpunkt für das Gebet, soll ich gewisse Dinge dabei sagen oder besser nicht? Vielen Menschen fällt es schwer zu beten, denn sie haben es noch nie versucht oder haben keine Übung darin. Die folgenden 9 Gedanken sollen eine Anregung sein wie man es versuchen kann. Ein ruhiger Platz ist eine wichtige Voraussetzung für das Beten und diese Plätze findet man überall im Alltag. Kirchen und ihre Stille sind deshalb sehr beliebt, da sie inmitten unserer hektischen Welt gebaut sind und man wie in eine andere Welt eintaucht wenn man sie betritt. Aber man kann natürlich überall und immer ein Gebet sprechen, eine ruhige Ecke auf der Couch eignet sich dafür genauso gut. Die Qualität eines Gebets hat nichts mit seiner Länge zu tun. Ein gutes Gebet kann manchmal nur einen Augenblick dauern, oft ist es nur ein ehrliches Danke oder Bitte. Es ist aber besser, sie nehmen sich bewusst etwas mehr Zeit um zu beten, mindestens so viel um gedanklich zur Ruhe zu kommen und um sich zu sammeln. Das kann auch durchaus einige Minuten dauern, eine Zeit die es sich lohnt bewusst zu verbringen. Der Körper und Geist trainiert dieses zur Ruhe kommen und perfektioniert es mit der Zeit. Aber der Grundsatz gilt, der liebe Gott hat keine Sprechstunden, er ist immer da und immer für uns ansprechbar. Was auch immer wir tun, denken und beten; Gott kennt uns. Er ist uns immer näher als wir glauben. So dürfen wir ihn getrost und offenherzig mit „Du“ ansprechen. Haben sie sich schon einmal überlegt, ob es eine Form gibt die ihnen besonders gut gefällt und ihren Gefühlen entspricht? Guter Gott, Allmächtiger Vater, mein Retter, Herr, Abba? Es gibt unzählige Möglichkeiten dafür. Denken sie immer wieder darüber nach das unser Dreifaltiger Gott drei Personen in einer ist, vielleicht fällt es ihnen leichter mit Jesus zu sprechen oder dem Heiligen Geist, der unser Leben und Handeln immer durchdringt und wir ihn auch darum bitten können. Gott liebt uns, er hat uns nach seinem Ebenbild geschaffen als Mann und Frau. Auf dieser Liebe dürfen wir Menschen aufbauen, diese Liebe gibt uns Würde und schenkt uns Selbstbewusstsein und Verantwortung. Die vielen Gebete der Kirche die sich über die Jahrhunderte gesammelt haben sind ein reicher Schatz und eine große Bibliothek der Inspiration und Meditation. Nicht nur im Gebet ungeübte Menschen greifen immer wieder auf die vorformulierten Gebete zurück. Diese sind ein wichtiger Bestandteil unseres Betens und lassen uns immer wieder wichtige Eckpfeiler unseres Glaubens reflektieren. Ein Gebet gibt es, das ist immer das Beste, das Gebet des Herrn, das Vater Unser. Auch die Psalmen bieten viele inspirierende Gebete für alle Lebenslagen. Eine bewährte und immer frische Quelle ist das tägliche Stundengebet der Kirche. Rituale und Gesten sind eine große Hilfe beim Beten und damit ist nicht nur das Kreuzzeichen zum Beginn gemeint. Beten kann sich sehr körperlich ausdrücken, etwa wenn man sich mit geöffneten Armen vor ein Kreuz stellt oder vor Gott in der Kirchenbank kniet. Besonders das Entzünden von Kerzen ist für viele ein fester Bestandteil des Betens. Wenn sie Gebete frei formulieren, achten sie darauf, dass sie sich nicht in Floskeln verzetteln. Beten sie aufrichtig und ehrlich zu sich selbst, Gott weiß doch ohnehin was sie bewegt. Dinge deutlich auszusprechen kann uns selbst sehr hilfreich sein, Gedanken zu sortieren und diese neu zu bewerten. Beten kann auch ein Ringen mit Gott sein ist vom Heiligen Padre Pio überliefert. Es kommt also vor, dass wir dabei Klagen, Schimpfen, oder auch Weinen und das ist gut und richtig. Vom Heiligen Clemens Maria Hofbauer ist überliefert, dass er im Gebet so intensiv auch mit Gott haderte und ihn auch um Antworten gebeten hat, dass er dabei auf die Türen des Tabernakels geklopft hat. Beten kann fordern und beten kann anstrengen, wenn sie das fühlen dann sind sie auf dem richtigen Weg. Manchem fällt es leichter, das Gebet in der Gemeinschaft zu leben. Jesus lädt uns dazu ein mit den Worten: „Alles, was zwei von euch auf Erden gemeinsam erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten.“ Amen bedeutet „so sei es“ oder „sich fest machen, sich verankern in Gott, sich ausrichten auf Gott“. Ein aufrichtiges Amen sagt viel über unsere Haltung gegenüber Gott aus. Wir sind zuversichtlich im Vertrauen darauf, dass unsere Gebete bei Gott gut aufgehoben sind. Jesus selbst sagte uns „Alles, worum ihr betet und bittet – glaubt nur, dass ihr es schon erhalten habt, dann wird es euch zuteil.“.1 – Wo bete ich?
2 – Zeit zum Beten.
3 – Freundschaft mit Gott?
4 – Der Schatz der Kirche
5 – Rituale im Gebet
6 – Bete ohne Unterlass
7 – Beten ist kein Ponyhof
8 – Die Gemeinschaft
9 – Amen