Irak: MALTESER unterstützen Gesundheitszentrum im kurdischen Autonomiegebiet
Hier in Karamless, etwa 20 Kilometer von Mossul und der durch die Extremistengruppe Islamischer Staat (IS) kontrollierten Region entfernt, lebt eine christliche Mehrheit. Aufgrund der Vertreibungen wächst die Zahl der Christen, aber auch die anderer Religionsgemeinschaften in dieser nordirakischen Kleinstadt stetig. Die „Turkmeneli Cooperation and Cultural Foundation“ (TCCF), eine irakische Partnerorganisation von Malteser International, betreibt das Gesundheitszentrum, welches in einem Gebäude der chaldäischen Kirche untergebracht ist. Täglich werden hier mit finanzieller Unterstützung der Malteser rund 35 Patienten kostenlos behandelt. Die Malteser stellen zudem auch Medikamente und medizinisches Gerät bereit und prüfen derzeit eine mögliche Ausweitung ihrer Hilfe.
Aus der irakischen Stadt Mossul waren am vergangenen Wochenende Tausende Christen vor den IS-Kämpfern geflohen. Gemeinsam mit Hunderttausenden weiterer Flüchtlinge – darunter auch zahlreiche andere religiöse Minderheiten und Flüchtlinge aus Syrien – sind diese auf dem Weg nach Dohuk und Erbil, um im kurdischen Autonomiegebiet Schutz zu suchen.
Die IS-Extremistengruppe hatte den Christen in Mossul zuvor ein Ultimatum gestellt und sie aufgefordert, die Stadt zu verlassen. Wahlweise hätten sie auch zum Islam konvertieren und eine besondere Steuer zahlen können. In Mossul lebten zuletzt etwa 5.000 Christen. Die christliche Minderheit, die seit der Frühzeit des Christentums in Mossul präsent war, ist schon seit Jahren Angriffen ausgesetzt. Erstmals in der Geschichte des Irak gibt es nun keine Christen mehr in der Stadt.
Bereits seit Anfang Juni halten die IS-Kämpfer Mossul unter ihrer Kontrolle. Seitdem haben Christen und andere religiöse Minderheiten die Stadt verlassen. Im Jahr 2000 lebten noch eineinhalb Millionen Christen im Irak. Im Dezember 2013 waren es nur noch 300.000. Weitere Informationen: www.malteser-international.org
