Das Dorf Altenmarkt bei Fürstenfeld wurde den Johannitern 1234 geschenkt. Die dem Hl. Donatus geweihte Pfarrkirche (früher Maria in der Au) ist bis heute dem Malteserorden inkorporiert.
Der romanische Bau des 13. Jahrhunderts war ein Saalraum mit Westturm. Das aufgehende Mauerwerk des später barockisierten Langhauses und die Fundamente des im 15. Jahrhunderts neu aufgemauerten Westturmes gehören noch der romanischen Bauperiode an, wobei an der Westseite ein romanisches Trichterfenster sichtbar erhalten ist. Um 1300 errichteten die Johanniter einen frühgotischen Chor. Der einjochige Bau mit 5/8-Schluß weist Kreuzrippengewölbe und skulptierte Schlußsteine auf, die von Osten nach Westen die göttliche Segenshand, das Lamm Gottes und das Haupt Christi zeigen.
Erst 1985 – 86 wurden die Wandmalereien im Chor der Kirche von Altenmarkt frei gelegt. Die malerische Gesamtausstattung, die mit roten Sternen auf blauem Grund, auch die Gewölbezone mit einbezieht, kann aus stilistischen Gründen in das beginnende 14. Jahrhundert datiert werden. Spätere Veränderungen im Chor bewirkten mehrere Fehlstellen der Malerei. An der Nordwand sind zwischen Ornamentstreifen die Verkündigung an Maria, die Hirtenverkündigung, die Geburt Christi und die Anbetung der Könige wiedergegeben. Von den Heiligendarstellungen an der Südwand sind nur mehr die Hl. Katharina von Alexandrien mit dem Rad und die Hl. Barbara mit dem Kelch identifizierbar. Die übrigen Figuren der Südwand, die um eine mittlere thronende Figur gruppiert waren, sind auf Grund des Einbaues eines barocken Oratoriums nur stark fragmentiert erhalten. Stilistisch stehen die Malereien teilweise noch in der romanischen Tradition, wie beispielsweise der Bildaufbau bei der Geburt Christi und Nachbildungen des späten Zackenstils in der Faltengebung der Gewänder zeigen. Andererseits macht sich besonders bei den Figuren der Südwand bereits das frühgotische Figurenideal bemerkbar, das die Hl. Katharina am deutlichsten vertritt.
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