Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom heiligen Johannes zu Jerusalem von Rhodos und von Malta

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26. Mai – Christi Himmelfahrt

25/05/2022 


Am 26. Mai 2022, 10:15 Uhr feiert Kardinal Christoph Schönborn das Hochamt zum Fest Christi Himmelfahrt aus dem Wiener Stephansdom.

Livestream auf dem Youtube-Kanal der Erzdiözese Wien

Christi Himmelfahrt wird 40 Tage nach dem Ostersonntag, immer an einem Donnerstag, gefeiert. An diesem Tag ist Jesus den Jüngern erschienen und wurde in den Himmel aufgenommen. Er ist nach all seinen Leiden zu seinem Vater in den Himmel zurückgekehrt: „Aufgefahren in den Himmel. Dort sitzt er zur Rechten Gottes.“ Von dort begleitet er alle, die an ihn glauben.

Wie zu jedem christlichen Fest finden an Christi Himmelfahrt bundesweit Gottesdienste statt. Um dem Himmel nah zu sein, werden die Gottesdienste an diesem Tag traditionell in Pfarrgärten, im Wald und auf Bergen gefeiert. In manchen Kirchen ist es Brauch, an diesem Tag in der Kirche eine Christusstatue zur Decke hinaufzuziehen. Im Umfeld des Himmelfahrtstages finden an vielen Orten Prozessionen durch Felder oder Weinberge statt, in denen die Gläubigen um ein gutes Erntejahr beten.

Die Zahl der 40 Tage hat eine besondere Bedeutung. Die Zahl 40 kommt in der Bibel oft vor und bedeutet die Zwischenzeit vor einem Neubeginn. Auf Christi Himmelfahrt folgt schließlich eine neuntägige Vorbereitungszeit auf das Pfingstfest.

Die Himmelfahrt des auferstandenen Jesus hat im Lukasevangelium und in der Apostelgeschichte ihr biblisches Fundament. Die Entrückung Jesu in den Himmel wird dabei anschaulich geschildert: Jesus wird vor den Augen der Jünger in den Himmel emporgehoben und von einer Wolke den Blicken entzogen.

Die Wolke am Himmel drückt in der Erzählung die Anwesenheit Gottes aus. Theologisch ist die Erzählung als Illustration der Erkenntnis zu verstehen, dass Jesus nach seiner Auferweckung ganz und unmittelbar bei Gott ist. Um zu verstehen, was mit Himmel gemeint ist, hilft die englische Sprache: „Sky“ bedeutet der äußere Himmel der Natur. „Heaven“ meint den inneren, spirituellen Himmel aller Wirklichkeit – auf diesen Himmel bezieht sich das Fest „Christi Himmelfahrt“. Der Himmel ist theologisch gesprochen Gott selber.

„Man könnte Christi Himmelfahrt als das Fest des Loslassens bezeichnen“, so die Linzer Religionspädagogin Prof. Silvia Habringer-Hagleitner: „Jesus wurde gekreuzigt, er ist auferstanden, und nun begreifen seine Jüngerinnen und Jünger, dass es einen Neuanfang braucht: Jesus wird vor den Augen seiner Freunde ‚emporgehoben‘, heißt es in der Bibel, dann ‚ihren Blicken entzogen‘.“ Dies sei der Moment, wo die Freunde Jesu aus ihrer Trauer herausfinden in jene Rolle, die Jesus ihnen überantwortete: Seine Zeugen zu sein. – In dem Sinn: „Ich habe euch alles gesagt und gezeigt, und jetzt seid ihr dran, jetzt kommt es auf euch an!“

Das sei ein zentrales Momentum im Christentum, so Habringer-Hagleitner, „denn Jesus macht deutlich, dass er kein Guru ist, dessen Lehre allein an ihm hängt und mit dessen Tod alles vorbei ist. Nein, die Anhänger Jesu sollen in die Welt bringen, was sie an ihm beeindruckt hat, was sie mit seinem körperlichen Verschwinden in der Welt vermissen – seine Zärtlichkeit, seine Nähe zu den Schwachen, seinen Mut gegenüber den Mächtigen, den Glauben an eine Grenzen sprengende Liebe.“ Und mit diesem Auftrag verabschiede sich der irdische Jesus endgültig von seinen Freundinnen und Freunden.

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