11. April Welt-Parkinson-Tag
Die Parkinson-Krankheit ist eine progressive neurodegenerative Erkrankung die weltweit verbreitet ist und alle Kulturkreise und Völker trifft. Sie wurde Anfang der 19. Jhd. von Dr. James Parkinson entdeckt. Laut Schätzungen der WHO sind weltweit mehr als 6 Millionen Menschen an Parkinson erkrankt, in Österreich sind 20 000 Menschen davon betroffen. Morbus Parkinson zählt damit neben dem Schlaganfall und der Alzheimerschen Erkrankung zu den am meisten verbreiteten neurologischen Krankheitsbildern. Die Parkinson-Krankheit beginnt schleichend, da die Abnahme der Dopaminkonzentration im Gehirn ein über Jahre oder Jahrzehnte verlaufender Prozess ist, der erst mit der Zeit zu merkbaren Beeinträchtigungen führt. So beginnt der Untergang der dopaminergen Gehirnnervenzellen vielfach bereits Jahre bevor erste Frühsymptome der Erkrankung auftreten. Der Botenstoff Dopamin ist für die Steuerung und Koordination der Bewegungsabläufe des Menschen wichtig. Die Beeinträchtigungen werden im Verlauf der Erkrankung stärker und daher auch klarer erkennbar. Die auslösenden Ursachen des Morbus Parkinson sind nach wie vor unbekannt, mit Ausnahme der wenigen genetisch bedingten Fälle (weniger als 5%). Neben der Beeinträchtigungen der Bewegung treten bei der Parkinson Erkrankung häufig andere Symptome wie Angst und Depressionen auf. Die diversen Frühsymptome verstärken sich im Krankheitsverlauf. Es entwickeln sich sogenannte motorische, d.h. die Bewegung betreffende Parkinson-Symptome, und nicht-motorische Symptome, die von Schmerzen, gestörter Blasenfunktion über psychische und kognitive Störungen bis hin zu Demenz reichen können. Die Akinese (Akinesie), das heißt die hochgradige Bewegungsarmut bis Bewegungslosigkeit, ist das zentrale Symptom der Parkinson-Erkrankung. Es kommt zu Beeinträchtigungen willkürlicher Bewegungen von Rumpf, Armen, Beinen und Gesichtsmuskulatur sowie des Sprechens. Bewegungen laufen verlangsamt (Bradykinese) und in vielen Fällen auch unkoordiniert (Dyskinesie) ab. Zusätzlich treten weitere Symptome wie Steifigkeit (Rigor) beim passiven Durchbewegen von Armen und Beinen. Dies vermittelt oft das Gefühl eines wächsernen Widerstandes. Insbesondere im Handgelenk kann ein sogenanntes Zahnradphänomen auftreten. Dabei entsteht der Eindruck, im Gelenk sei ein Zahnrad, über dessen Zähne es hinwegbewegt wird. Zittern in Ruhe (Ruhetremor),die Finger, die Hand oder der Arm, seltener auch das Bein zittern, während der Körperteil eigentlich in Ruhe ist. Es kann der Tremor auch, meist in geringerer Ausprägung, in Halteposition und bei Bewegungen auftreten. Der Tremor beginnt meist einseitig und weist in der Regel eine Frequenz von vier bis fünf Zitterbewegungen pro Sekunde auf. Bei psychischer Belastung oder Anspannung kann der Tremor deutlicher werden. Bei gezielten Bewegungen der betroffenen Gliedmaßen verschwindet er. Obwohl die Krankheit nach diesem Symptom auch „Schüttellähmung“ genannt wird, entwickeln nur zwei von drei Parkinson-Kranken einen Ruhetremor. Mangelnde Stabilität der aufrechten Körperhaltung (posturale Instabilität), dies lässt sich dadurch nachweisen, dass der aufrecht stehende Betroffene auf ein Schubsen nach vorne, hinten oder zur Seite unsicher reagiert, und allenfalls durch einen Ausfallschritt das Fallen verhindern kann. Die Therapie besteht aus medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapien und wird von einem Neurologen in der Ordination zusammen mit einem Arzt für Allgemeinmedizin oder unter regelmäßiger ambulanter neurologischer Behandlung durchgeführt. Daneben sind zeitlich begrenzte stationäre Behandlungen in auf Morbus Parkinson spezialisierten Rehabilitationskliniken sinnvoll. Sollten Sie oder ein Angehöriger an Parkinson erkrankt sein und Beratung zu unseren Unterstützungs-und Betreuungsleistungen benötigen, kontaktieren Sie bitte unser kompetentes Team von MALTESER Care. Informationen und Beratung können Betroffene und Angehörige auch bei der Parkinson Selbsthilfe Österreich erhalten.
Betroffen sind insbesondere Körperhaltung, Gang, Mimik, Sprache und Feinmotorik.
Neben der medikamentösen Einstellung sind Krankengymnastik (Physiotherapie, Sport), Ergotherapie und Logopädie wichtige Säulen der Parkinson-Therapie. Darüber hinaus kommen bei Bedarf auch psychologische und soziale Unterstützungsmaßnahmen zum Einsatz. Die verschiedenen Therapien dienen dem Ziel, die Funktionen und die Selbständigkeit möglichst lange zu erhalten.